Internationale Chemie-Tagung in Goslar ausgerichtet

Clausthal-Zellerfeld. Materialwissenschaftler und Chemiker aus Europa, Amerika und Asien haben sich zur 13. Fachtagung über Iminiumsalze (IMSAT-13) der Gesellschaft Deutscher Chemiker im Hotel „Der Achtermann“ in Goslar getroffen. Eingeladen zum Austausch über das Forschungsgebiet rund um die Iminiumgruppe hatte Professor Andreas Schmidt von der TU Clausthal (Institut für Organische Chemie).

Als Iminiumgruppe wird die R2N+=CR2-Gruppe bezeichnet, die in der organischen Synthesechemie, der anorganischen Komplexchemie, der Bio- und Wirkstoffchemie, der Elektrochemie, der Medizin und Technik eine gleichermaßen wichtige Rolle spielt. Dementsprechend breit gefächert war das Spektrum der auf vier Tage verteilten 28 Vorträge und 18 präsentierten Poster aus Wissenschaft und Industrie.

Das Eröffnungsreferat gestaltete Dr. Harald Walter (ehemals Syngenta) über die Behandlung von Pflanzenkrankheiten mit neuen Wirkstoffen, bevor der erste Tagungstag mit Vorträgen über die Grundlagenforschung der Iminiumsalzchemie fortgesetzt wurde. Neueste Entwicklungen der Synthesechemie bildeten den Hauptfokus. So bereinigte etwa Professor Klaus Banert von der TU Chemnitz in einem spannenden Vortrag mehr als 150 Jahre alte Irrtümer in Bezug auf das Cyanoform, einem Verwandten des Chloroforms, im Lichte moderner Analytikmethoden. In der Folge steht diese Verbindung nun für weitere Forschungen und Anwendungen zur Verfügung.

Stellvertretend für die Internationalität der Konferenz stand die Universitit Ljubljana (Slowenien). Die langjährige Partnerhochschule der TU Clausthal entsandte die Professoren Jurij Svete und Branko Stanovnik, die neue mechanistische Studien aus der Grundlagenforschung der organischen Chemie vorstellten. Die medizinische Forschung wurde beispielsweise vertieft durch Beiträge zur Entwicklung neuer Tumordiagnostika (Professor Wolfgang Maison, Hamburg) bzw. Antibiotika (Professor Christian Ducho, Saarbrücken).

Dr. Nikolaus Müller (ehemals Bayer AG) studierte nach seiner Pensionierung Önologie und trug im Abendvortrag über die Entwicklung von Aromen und Fehlaromen in Wein vor. In diesem Zuge waren die Tagungsteilnehmer zu einer Verkostung verschiedener Weißweine zum Testen der natürlichen Methoxypyrazin-Gehalte sowie anderer Inhaltsstoffe eingeladen.

Die Iminiumsalztagung der Gesellschaft Deutscher Chemiker findet alle zwei Jahre statt und richtet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1989 traditionsgemäß an Forscherinnen und Forscher aus Universitäten und der Industrie. Unterschiedliche Forschungsrichtungen und Anwendungen ranken sich hierbei um die Chemie der funktionellen Gruppe der Iminiumsalze. Die TU Clausthal war mit der Organisation durch Professor Schmidt nun bereits zum dritten Mal Ausrichterin dieser Tagung.

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Apl. Professor Andreas Schmidt, der an der TU Clausthal im September zum wissenschaftlichen Direktor befördert worden ist, organisierte die 13. Fachtagung über Iminiumsalze. Foto: Daniel Grosch