Interkulturelles Weiterbildungsangebot für Ingenieure: Universität treibt neues Konzept voran

Goslar. In Weiterbildung und Internationalisierung will sich die TU Clausthal künftig noch stärker engagieren. Vor diesem Hintergrund stellte die Universität der Staatssekretärin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, Birgit Honé, und Landtagsvizepräsidentin Dr. Gabriele Andretta das Konzept eines neuen interkulturellen Weiterbildungssystems vor.

Entstanden sei die Idee, die Clausthaler Aktivitäten auf diesem Gebiet voranzutreiben, in Gesprächen mit Ministerpräsident Stephan Weil, erläuterte Professor Thomas Hanschke. Der TU-Präsident hatte Niedersachsens Landeschef im vergangenen November auf einer Delegationsreise nach China begleitet. Die Harzer Universität zählt mit rund 30 Prozent Studierenden aus aller Welt zu den internationalsten Hochschulen Deutschlands. Ein Großteil der ausländischen Studierenden, etwa 600, kommt aus China. Dieses interkulturelle Know-how kommt nun der Weiterbildung zugute. Professor Wolfgang Pfau, Dekan der Fakultät für Energie- und Wirtschaftswissenschaften und ebenfalls 2014 auf der China-Reise dabei gewesen, präsentierte das neue Modell.

Die Ausgangssituation: Zum einen forcieren die deutschen Mittelständler ihre Aktivitäten im Ausland, insbesondere in China; zum anderen wollen sich chinesische Unternehmen immer häufiger als Investor in deutsche Firmen einbringen. Oft sind es Ingenieure, die diese Strategien umsetzen sollen. Vielfach fehlt es ihnen jedoch nicht nur an Führungs-, sondern auch an interkultureller Kompetenz. Wer weiß schon auf Gesten unterschiedlichster Kulturen immer die richtige Antwort? Hier will die TU Clausthal ansetzen, mit einem marktspezifischen Weiterbildungsprogramm für Ingenieure, das fachliches, betriebswirtschaftliches und interkulturelles Wissen vermittelt. „Unser Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen in Niedersachsen, an die sogenannten KMUs“, sagte Professor Pfau bei dem Treffen, das im Energie-Forschungszentrum Niedersachsen stattfand.

„Wir müssen Wissenschaft und Wirtschaft stärker vernetzen, um das Land voranzubringen“, bestätigte die Staatssekretärin den Clausthaler Ansatz. Auf dem Weg zu einem solchen Weiterbildungsprogramm sollten die Unternehmen und die Metropolregion schon frühzeitig mit ins Boot genommen werden, empfahl Gabriele Andretta. Gleichzeitig merkte sie an: Wer, wenn nicht die TU Clausthal mit ihrer Internationalität, sei prädestiniert für ein solches interkulturelles Projekt?

Daneben sprechen auch die Lage der TU mitten in der Natur und das vielfältige Sportangeboten für das Konzept. „Wenn die Ingenieure raus aus dem Tagesgeschäft und zur Weiterbildung in den Harz kommen, können sie sich ohne Ablenkung auf die neue Herausforderung konzentrieren“, erläuterte Wirtschaftswissenschaftler Pfau. „Dabei möchten wir auch neue Lernformate umsetzen“, so Präsident Hanschke, nicht nur Präsensveranstaltungen, sondern vielfältige E-Learning-Formate seien gefordert. Als Abschluss käme ein Master of Business Administration (MBA) in Frage. Zunächst laufen aber die Vorbereitungen weiter. Die nächsten Schritte werden abgestimmt mit Matthias Wunderling-Weilbier, dem Landesbeauftragten für die regionale Entwicklung im Bereich Braunschweig, der bei dem Gespräch ebenfalls dabei war. Danach sollen die Ministerien konkret einbezogen werden.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Machen sich für Internationalisierung und Weiterbildung stark (von links): Professor Wolfgang Pfau, Regionalbeauftragter Matthias Wunderling-Weilbier, Dr. Gabriele Andretta, Staatssekretärin Birgit Honé und Professor Thomas Hanschke. Foto: Ernst