Institut fördert Studenten mit Visionen: Jungunternehmer stellen 3D-Drucker her

Clausthal-Zellerfeld. Neben Ingenieuren und Ökonomen bringt die TU Clausthal auch immer wieder Jungunternehmer hervor. Die Studenten Cornelius Schmitt (Wirtschaftsingenieurwesen), Vinzent Olszok (Chemieingenieurwesen) und Thorben Pajunk (Informatik) stellen mit der FilOS Materials GmbH Zubehör für den 3D-Druck und innovative 3D-Drucker her. Das erste Exemplar nahm Professor Dieter Meiners im Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik in Betrieb.

Begonnen hat das Engagement der Studenten vor mehr als einem Jahr im Keller ihres Wohnheims. Aus Interesse an der Verarbeitungstechnik von Thermoplasten -Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lassen - bauten Cornelius Schmitt (21 Jahre) und Vinzent Olszok (23) einen Extruder. Eine solche Maschine dient dazu, aus thermoplastischem Material Formstücke herzustellen. Für Fachfragen suchten die beiden schon früh die Unterstützung des Instituts für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik (PuK). Bald folgte die Anschaffung eines Laborextruders, um die vorherrschende Faszination für das Extrudieren zu vertiefen.

Aus dieser Begeisterung wächst seit Januar 2016 die FilOS Materials GmbH, die auch mit dem Gründerservice der TU in Kontakt steht. Das derzeit aus drei Studenten bestehende Start-up begann auf Basis der Extrusionserfahrungen schnell mit dem Verkauf ihres selbst produzierten Filaments für die 3D-Druck-Industrie. Durch das Arbeiten mit mehreren im Handel erhältlichen Desktop-Druckern und die wachsende Unzufriedenheit mit deren Funktion tüftelten die Studenten zugleich an der Konstruktion eines eigenen 3D-Druckers. Der FilOS-Drucker sollte einfacher zu bedienen sein und bessere Qualität liefern. Zu diesem Zweck brachte sich Masterstudent Thorben Pajunk (26) in die Firma ein. „Zusammen haben wir einen aus dem Bereich der üblichen Desktop-Drucker herausragenden 3D-Drucker konstruiert und programmiert“, berichtet das Trio.

Im PuK hatte Institutsleiter Professor Meiners beschlossen, den Bereich Additive Fertigung um die Sparte 3D-Druck zu erweitern und dieses Gebiet in Forschung und Lehre einzubeziehen. In diesem Zuge ließ sich der Kunststoffexperte vom konstruierten Drucker der Clausthaler Jungunternehmer überzeugen und schaffte das Gerät namens „Herakles“ als einen von drei Desktop-3D-Druckern für das Institut an. Das neue Fachgebiet wird künftig auch für studentische Arbeiten neue Möglichkeiten bieten.

Die FilOS GmbH hat neben der Produktion weiterer Drucker und Materialien inzwischen das nächste Kapitel der jungen Firmengeschichte aufgeschlagen: In Kooperation mit deutschen Design-Hochschulen sollen noch dieses Jahr gedruckte Schuhe auf einer Fashion Show in Paris über den Laufsteg gehen. Geschäftsführer Cornelius Schmitt sagt: „Egal wie stressig und nervenaufreibend es manchmal für alle von uns ist, am Ende ist das Ergebnis so beeindruckend, dass wir es selbst am Anfang nicht von uns erwartet hätten. Und genau das - nämlich etwas zu schaffen, das kaum möglich erscheint und im Team die eigenen Grenzen zu überschreiten - erfüllt mich persönlich mit Stolz.“

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Professor Dieter Meiners unterstützt das Engagement der studentischen Jungunternehmer Thorben Pajunk (li.), Vinzent Olszok und Cornelius Schmitt (re.). Der erste 3D-Drucker der Firma steht im Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik. Foto: TUC