„Das ist eine großartige Sache: Das Stipendium wird für wissenschaftlich anspruchsvolle und zugleich praxisorientierte Masterarbeiten vergeben - und in ganz Deutschland sind dafür ja nur sehr wenige ausgewählt worden“, betont Professor Gerhard Ziegmann. Der Leiter des Instituts für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik, an dem Amke Eggers gerade ihre Masterarbeit schreibt, betrachtet die Auszeichnung auch als Würdigung für das insgesamt hohe Ausbildungsniveau an der Technischen Universität Clausthal.
Für ein halbes Jahr erhält die Nachwuchswissenschaftlerin jeden Monat 500 Euro, damit sie sich ganz auf ihre Abschlussarbeit konzentrieren kann. „Ich beschäftige mich - einfach ausgedrückt - mit einer neuen Fügetechnik für Bauteile aus CFK, also aus carbonfaserverstärktem Kunststoff“, erläutert die 24-jährige Studentin ihr Forschungsthema.
„Ziel der zu entwickelnden Methode ist es, dass sie mittel- bis langfristig in der Luftfahrtbranche Berücksichtigung findet“, sagt Professor Ziegmann. Bisher werden die Bauteile von Flugzeugen - egal, ob sie aus Aluminium oder CFK bestehen - mit Nieten zusammengehalten. Könnten die Nieten durch eine innovative Form des Verschweißens ersetzt werden, würden Gewicht und Kosten reduziert. Das Fliegen ließe sich somit CO2-freundlicher gestalten.
In der Automobilindustrie könnte der neuartige Ansatz in der Fügetechnologie ebenfalls angewendet werden. „Bauteile aus Kunststoff sind leicht und stabil, deshalb ist ihre Verwendung auch in Autos auf dem Vormarsch“, sagt Amke Eggers. Wenn sie ihre Masterarbeit erfolgreich abgeschlossen hat, möchte die gebürtige Lüneburgerin gerne als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik noch tiefer in die Forschung einsteigen. Bis dahin wird sie von der Stiftung Industrieforschung unterstützt, die alle Stipendiaten Mitte November nach Berlin zu ihrer Jahresveranstaltung einlädt.
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TU Clausthal
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