Professor Xu Huibin, Präsident der Beihang University, führte die Gruppe aus Fernost an. Der Materialwissenschaftler, der 1987 seine Diplomarbeit an der TU Clausthal geschrieben und später auch die Technischen Universitäten in Berlin und München besucht hat, ist gleichzeitig Vorsitzender des „Vereins Chinesischer Alumni der TU Clausthal“ (VCAC). Dieser Verein war im vergangenen Juni in Peking im Beisein des chinesischen Forschungsministers Professor Wan Gang und des TU-Präsidenten Professor Thomas Hanschke gegründet worden.
Beim Zusammentreffen mit der Clausthaler Hochschulleitung und weiteren Wissenschaftlern stellte Professor Andreas Rausch, Vizepräsident für Forschung und Informationsmanagement, die Forschungsaktivitäten der TU vor. „Informations- und Kommunikationstechnologien sind heute Innovationsmotor Nummer eins“, unterstrich Professor Rausch. Ziel der Harzer Wissenschaftler sei es, die neuen Informationstechniken in die traditionelle Industrie zu integrieren und so insbesondere die mittelständische Wirtschaft in der Region voranzubringen. Neben den Schwerpunkten Industrie 4.0 und Materialtechnik böten sich die Themen Energie, Simulationswissenschaft und „Smart Cities“ für eine Kooperation beider Universitäten an, so Professor Hanschke. Professor Oliver Langefeld stellte zudem das Clausthaler Studienangebot vor. Dabei machte der Vizepräsident für Studium und Lehre deutlich, dass es auch viele Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit bei der Ausbildung und beim Austausch von Studierenden gibt.
Mit großem Interesse hatte die chinesische Delegation zuvor bereits das Clausthaler Zentrum für Materialtechnik und das Institut für Werkstoffkunde und Werkstofftechnik (IWW) besichtigt. Ein wissenschaftlicher Austausch in Form eines Workshops fand im IWW statt. Dessen Leiter Professor Lothar Wagner war einen Tag zuvor extra von seiner Chinareise zurückgekehrt. In Begleitung von einstigen Studienkollegen und Professor Michael Z. Hou, dem China-Beauftragten der TU Clausthal, besuchte Beihang-Präsident Professor Xu zudem Orte und Einrichtungen, die ihm noch aus Studentenzeiten vor 30 Jahren in Erinnerung geblieben waren, etwa sein ehemaliges Studentenwohnheim. Darüber hinaus zeigte ihm Professor Hou bei dieser Campustour die neueren Entwicklungen der TU, etwa das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen in Goslar und das Uni-Gebiet Tannenhöhe.
Die Beihang University zählt zu den Elite-Forschungshochschulen in der Volksrepublik China. 1952 gegründet studieren heute 28.000 junge Menschen an dieser Pekinger Universität. Sie war die erste chinesische Universität, die sich mit Luft- und Raumfahrt beschäftigte. Heute gehören zum Beispiel auch die Material- und Energieforschung sowie die Informatik zu den Schwerpunkten der Beihang University. Ihr Netzwerk beläuft sich auf 185 Partnereinrichtungen weltweit. „In Europa und insbesondere in Deutschland“, betonte Professor Xu, „wollen wir unsere Kooperationen erweitern.“
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