IdeenExpo: Clausthaler zeigen Forschungsschwerpunkte

Hannover. Noch bis Sonntag, 18. Juni, präsentiert sich die TU Clausthal in Hannover auf der IdeenExpo 2017 (Halle 9, Mobilitätsarena). Beim bundesweit größten Jugend-Event für Naturwissenschaft und Technik zeigt das Team der Harzer Uni Exponate zu nachhaltigen Energiesystemen, intelligenten Materialien und Recycling. Mehr als 300.000 Besucher werden auf dem Messegelände zur sechsten IdeenExpo erwartet.

„Sonnenlicht tanken? Mobilität ohne Erdöl“ - unter dieser Überschrift stellen die Clausthaler ihr neues Ausstellungsstück auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien vor. Über ein Solarmodul wird eine sogenannte Redox-Flow-Batterie mit Energie aufgeladen. Mit dem in elektrischen Strom umgewandelten Sonnenlicht „betanken“ die Wissenschaftler anschließend handgroße Modellautos, die auf einem Parcours von Schülerinnen und Schülern ferngesteuert werden können.

Autos, die mit grünem Strom betrieben werden: Das kommt bei der jüngeren Generation an. In das Exponat haben sich gleich mehrere Clausthaler eingebracht. Doktorand Christian Otto (Institut für Organische Chemie) hat das Modell unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Ulrich Kunz (Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik) entwickelt. „Redox-Flow-Batterien eignen sich im Zuge der Energiewende als stationäre Speicher, weil sie eine große Zahl von Lade-Entlade-Zyklen aufweisen. Sie müssen allerdings noch in größerem Maßstab hergestellt werden. Daran arbeiten wir mit den Unternehmen ThyssenKrupp Industrial Solutions, Centroplast und Eisenhuth sowie wissenschaftlich mit dem Zentrum für Brennstoffzellen-Technik“, so Professor Kunz. Jochen Brinkmann (Kontaktstelle Schule - Universität) hatte die Idee, dieses Thema in ein Exponat umzusetzen und es in die Gesamtpräsentation der TU Clausthal für die IdeenExpo (und weitere geplante Auftritte) zu integrieren.

Die pulsierende Erlebnismesse in Hannover verfolgt das Ziel, Jugendliche für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Auch Erwachsene zeigen Interesse. So ließ sich Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Stefan Wenzel, begrüßt vom Clausthaler Vizepräsidenten Professor Gunther Brenner, das Projekt „Sonnenlicht tanken“ erläutern. Außer für Elektromobilität sensibilisieren die Harzer die Besucher etwa für das Themenfeld Rohstoffsicherung. Ein Modell zum Recycling verdeutlicht: Aus Elektronikschrott wieder Metalle in hoher Reinheit zu gewinnen, spart Primärrohstoffe und schützt Umwelt und Gesundheit. Am dritten Exponat zeigt sich, wie Materialien durch Intelligenz zu Sensoren werden können. So haben Forscher der TU und des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts in Goslar „Nerven aus Glas“ entwickelt, die im industriellen oder medizinischen Umfeld eingesetzt werden können. „Thematisch“, fasste Brinkmann zusammen, „illustrieren unsere drei Exponate die Forschungsschwerpunkte der TU Clausthal.“

Dabei erfährt der Bereich Rohstoffsicherung noch eine internationale Dimension. Am Samstag werden 14 Schüler aus dem italienischen Bologna den TU-Stand auf der IdeenExpo besuchen. Die Jugendlichen arbeiten im Rahmen des EU-Projektes „Raw Materials Ambassadors @ Schools“ mit der Harzer Uni zusammen. Gemeinsam mit Schülern aus Clausthal-Zellerfeld stellen sie als Best-Practice-Projekt Experimente zum Thema Rohstoffe vor. Insgesamt werden auf dem Messegelände mehr als 650 naturwissenschaftlich-technische Mitmach-Exponate und vieles mehr geboten - bei freiem Eintritt.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Dr. Andreas Czymai (TU) erläutert Schülern das Projekt „Sonnenlicht tanken“: Über ein Solarmodul wird eine innovative Batterie mit Energie aufgeladen, die wiederum als elektrischer Strom zum „Betanken“ von Modellautos genutzt wird. Foto: Ernst