Humboldt-Stipendium: Rumänische Forscherin am EFZN

Goslar/Alba Iulia. Die Verbindung von Dr.-Ing. habil. Ildiko Tulbure aus Rumänien zur TU Clausthal besteht schon viele Jahre. Nun finanziert die Humboldt-Stiftung einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN).

Von Juli bis September bezieht die 41-Jährige in Goslar ein Büro und arbeitet an ihrem Vorhaben Methoden zur Entwicklung von Strategien zur nachhaltigen Energieversorgung. „In Rumänien ist das Interesse mittlerweile sehr groß, die Umwelt zu schützen und von den fossilen Brennstoffen wegzugehen“, berichtet Ildiko Tulbure. Das Land sei vor allem für Photovoltaikanlagen hervorragend geeignet. „Es gibt acht Monate mit viel Sonne.“

Ziel ihrer Forschung am EFZN ist es, Methoden und Instrumente zu finden, die dabei helfen sollen, Strategien für eine nachhaltige Energieversorgung zu entwickeln. Inwiefern sich diese anwenden lassen, wird auf nationaler beziehungsweise regionaler Ebene im Ländervergleich zwischen West- und Osteuropa getestet. Die Untersuchung soll ergeben, wie nachhaltig die Energieversorgung konkreter Länder ist. Was muss verändert werden, um die Situation zu verbessern? „Das Vorhaben beinhaltet nicht nur technische und ökonomische Aspekte“, sagt Ildiko Tulbure. Beachtung finden auch Fragen zur Umwelt- und Lebensqualität. Und genau dies macht die Forschung im Bereich Nachhaltigkeit so anspruchsvoll. Denn Kriterien wie Lebensqualität sind nicht ohne weiteres quantifizier- und messbar. Vor allem nicht, da es von Land zu Land gravierende Unterschiede geben kann.

Für die kommenden Wochen wird der Harz zur zweiten Heimat von Ildiko Tulbure. Ihr Ehemann und die beiden Kinder sind in Rumänien geblieben. „Ich kenne Clausthal und Goslar gut“, sagt sie. Schließlich war sie von 2000 bis 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU und wurde dort 2002 für das Fach Systemtechnik habilitiert. Vor fünf Jahren ging sie mit ihrer Familie zurück nach Rumänien und arbeitet seitdem an der Universität „1. Dezember 1918“ in Alba Iulia, zu deutsch Karlsburg. Aber jedes Wintersemester kommt sie aus dem rund 1600 Kilometer entfernten Alba Iulia in die Bergstadt zurück und lehrt als Privatdozentin „Technikbewertung“ am Institut für Technische Mechanik der TU Clausthal.

Am Donnerstag, 21. Juli 2011, stellt Ildiko Tulbure ihr Forschungsvorhaben „Methoden zur Entwicklung von Strategien zur nachhaltigen Energieversorgung“ vor, und zwar um 14.30 Uhr im Raum 414 im EFZN. Das Ende ist gegen 16 Uhr.

Kontakt:


Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN)


Anna Tietze


Telefon: (05321) 3816-8016


E-Mail:

anna.tietze@efzn.de

Privatdozentin Ildiko Tulbure an ihrem neuen Arbeitsplatz im Energie-Forschungszentrum Niedersachsen der TU Clausthal. (Foto: Tietze)