„Selbst für erfahrene Forschende ist es schwierig, auf der ,Conference on Human Factors in Computing Systems‘ (CHI) die eigene Arbeit zu präsentieren“, sagt Professor Michael Prilla (Institut für Informatik), der gemeinsam mit Masterstudent Niklas Osmers an dem Paper gearbeitet hat. Die CHI steht für höchste Ansprüche und ist die weltweit bedeutendste Veranstaltung im Bereich Mensch-Computer-Interaktion. Gerade für Studierende, die normalerweise weniger Forschungserfahrung haben, ist es schwer, Beiträge auf dieser Konferenz zu veröffentlichen.
In ihrer Studie untersuchten Osmers und Prilla mit 48 Probandinnen und Probanden, die größtenteils aus Clausthaler Studierenden bestanden, ob Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen) eine bessere Zusammenarbeit untereinander ermöglichen. Diese Brillen können die Umwelt in Echtzeit scannen und ermöglichen es so, virtuelle dreidimensionale Objekte im Raum zu platzieren. So wurden für die Versuche Puzzleteile im Institut verteilt, die mit Hilfe der AR-Brillen von Teams mit je vier Studierenden gefunden werden sollten. Die Schwierigkeit dabei war, dass einige Teile nur von bestimmten Mitgliedern des Teams zusammen besorgt werden konnten. Hierbei ist die Absprache und Koordination untereinander wichtig, die auch dann funktionieren muss, wenn einer der Studierenden in einem anderen Teil des Gebäudes unterwegs ist.
Der Versuch zeigt, dass Augmented-Reality eine gute Methode ist, um Gegenstände oder Personen, wie zum Beispiel Teammitglieder bei verdeckter Sicht, zu finden. In der Industrie findet diese Technologie ihren Einsatz etwa in großen Lagerhallen oder Bürogebäuden. Dort können die Angestellten, die weit voneinander entfernt arbeiten, mit solchen AR-Brillen trotz der Entfernung einfach miteinander kommunizieren.
Osmers, der die Daten des Versuchs analysiert und für die Konferenz aufbereitet hat, befindet sich derzeit im zweiten Mastersemester seines Studiums. Seine Pläne für die Zukunft sind noch ungewiss. „Neben einer Promotion oder dem Einstieg in die Wirtschaft kann ich mir auch eine stärkere Übernahme von Verantwortung im gesellschaftspolitischen Raum vorstellen“, erzählt der Informatikstudent.
Auch wenn die Konferenz auf Hawaii Ende April auf Grund der aktuellen Lage (Corona-Krise) nicht physisch stattfinden kann, sorgen Professor Prilla und Osmers dafür, dass ihr Paper bald für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.
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