Hockenheimring: TU-Studierende starten durch mit neuem Boliden

Clausthal-Zellerfeld. Hightech, Geschwindigkeit, Nervenkitzel: Die Welt der Formel 1 übt auf viele einen besonderen Reiz aus. Im internationalen Konstruktionswettbewerb „Formula Student“ können sich Studierende in der Motorsportwelt ausprobieren. Anfang August treffen sie sich auf dem Hockenheimring, um sich mit ihren selbstkonstruierten Rennwagen zu messen. Das Clausthaler Team Green Voltage Racing ist wieder mit dabei.

Mit einem innovativen Elektrorennwagen will die Mannschaft der TU Clausthal wie in den Vorjahren durchstarten. „Die Konstruktion im CAD-Modell ist abgeschlossen. Inzwischen haben wir die Bauteile in Auftrag gegeben und erhalten“, sagt Karl-Falco Storm. Der angehende Wirtschaftsingenieur ist einer von rund 50 Studierenden, die sich in das spektakuläre Projekt einbringen. „Im Laufe des Februars beginnen wir mit dem Zusammenbau des Wagens“, ergänzt Max Schulz, der ebenfalls Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Die Testfahrten mit dem grünen Flitzer sollen im April anlaufen. Der georderte Elektromotor mit einer Leistung von 72 kW erlaubt Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometern pro Stunde, in vier Sekunden kann von null auf hundert beschleunigt werden.

Um den Clausthaler Boliden gegen die Konkurrenz aus aller Welt bestmöglich steuern zu können, sind gerade fünf Teammitglieder ins Fahrertraining eingestiegen. Geübt wird auf der Kartbahn in Hildesheim. „Daneben absolvieren die Piloten ein Fitnessprogramm bei uns am TU-Sportinstitut“, erläutert Max Schulz. Während des 20-minütigen Rennens werde der Fahrer durch die Fliehkräfte stark gefordert, zudem habe das Auto keine Servolenkung. Welcher der fünf Testfahrer auf dem Hockenheimring Gas gibt, wird später entschieden.

Neben dem Event vom 29. Juli bis 3. August in Baden-Württemberg nehmen die Oberharzer an der „Formula Student“ in Italien teil. Auf dem Circuit Riccardo Paletti nahe Parma geht es Ende August rund. Bis zu den beiden Rennen im Hochsommer bleibt noch viel zu tun. Zumal der Wettstreit auf dem Asphalt nur einer von drei Teilen des Wettbewerbs ist. „Zunächst bewertet eine Jury die Konstruktion“, sagt Karl-Falco Storm, „daneben müssen wir das Projekt aus betriebswirtschaftlicher Sicht vorstellen und mit einem fiktiven Businessplan überzeugen.“

Alles zusammengerechnet, also außer dem Material die vielen Arbeitsstunden der Studierenden und die Kosten für die beiden Rennen, kommt ein erheblicher Betrag zusammen. „Ohne Sponsoren und die Hilfe einiger TU-Institute wäre das gar nicht machbar“, betonen die Teammitglieder. Da die Arbeit an dem Projekt eine ideale, praxisnahe Ergänzung zum Studium darstellt, wird es auch von der Universität unterstützt. „Man lernt, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Wer später einmal als Ingenieur im Bereich der Fahrzeugtechnik einsteigen möchte, für den ist dieses Projekt natürlich super“, betont Max Schulz. „Wir sind aus Leidenschaft dabei, alle sind motiviert“, unterstreicht Karl-Falco Storm.

Immer dienstags gibt es ein Meeting im Peter-Dietz-Hörsaal des Instituts für Maschinenwesen. Donnerstags trifft sich die Crew in der Werkstatt, die im Institut für Geologie untergebracht ist. In den kommenden Wochen wird der grüne Rennwagen zusammengeschraubt, -geschweißt und -geklebt. „Das wird ganz schön eng in der Werkstatt“, berichten die Studierenden. Große Träume brauchen eben Platz.

Weitere Informationen auf der Homepage des Teams.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: 05323 - 72 3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Seit Mitte Januar steht fest: Das Clausthaler Studierendenteam Green Voltage Racing startet mit einem neuem Elektrorennwagen - im Bild das Modell von 2013 - im kommenden August auf dem Hockenheimring. Foto: GVR