Seit rund zwei Jahrzehnten findet jeweils zu Jahresbeginn das Professorium der Harzer Universität in der Akademie Loccum nahe dem Steinhuder Meer statt. Rund 55 Teilnehmende waren nach der Corona-Pause dabei, um sich über strategische Themen auszutauschen. Konkret ging es um „Überlegungen zur Weiterentwicklung der Governance“, um „Studierende gewinnen und binden“ sowie um das Leitthema Circular Economy.
Zunächst skizzierten die geschäftsführende Präsidentin Prof. Heike Schenk-Mathes und die Präsidiumsmitglieder Irene Strebl, Prof. Daniel Goldmann und Prof. Christian Bohn den Ist-Zustand der TU: Bei den Drittmitteln – mehr als 36 Millionen Euro – ist die Tendenz steigend. Die offizielle Studierendenzahl im aktuellen Semester liegt bei 3042. Im Zuge ihrer Internationalisierungsstrategie plant die Universität den Fokus bei Kooperationen auf Schwerpunktregionen zu richten, etwa auf Osteuropa, Südosteuropa, Brasilien und Südafrika. Die Einführung des integrierten Campusmanagementsystems kommt gut voran. Und die Begutachtung für den geplanten Sonderforschungsbereich 1645 „Werkstofforientierte Prozesskette für multimaterielle, lichtbogenadditiv gefertigte (WAAM) Strukturbauteile“ ist sehr gut verlaufen.
Diskussion über die Struktur der Hochschule
Im Anschluss beschäftigten sich die Professorinnen und Professoren mit der Governance der TU Clausthal und richteten den Blick dabei auf die Anzahl der Institute. Eine deutliche Reduzierung der derzeit 33 Institute durch das Zusammenlegen mehrerer thematisch verwandter Institute hätte Vorteile. Darauf verwies Prof. Goldmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Transformation, und nannte beispielweise schlankere Strukturen und eine klarere, auch für Studieninteressierte verständlichere Außendarstellung. „Der erste Aufschlag ist gemacht, das Thema wird uns sicher weiter beschäftigen“, lautete der Tenor unter den Teilnehmenden nach einer konstruktiven Diskussion. Zum Tagesabschluss referierte Prof. Goldmann über „Die TU Clausthal als Universität der Circular Economy und die Entwicklung unserer Circular Region“.
Studierende gewinnen und binden
Am zweiten Tag stand der Themenkomplex „Studierende gewinnen und binden“ auf dem Programm. Aktualität und Wichtigkeit dieses Themas zeigen sich auch daran, dass die Zahl der Studierenden in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) laut Statistischem Bundesamt in ganz Deutschland zurückgeht – obwohl der Bedarf der Industrie auf diesem Gebiet wächst. Den Auftakt bildeten drei Best-Practice-Beispiele: Prof. Olaf Ippisch stellte das Seminar „Mathe ist mehr“ vor, zu dem Mitte September 365 Schülerinnen und Schüler in das Institut für Mathematik geströmt waren. Prof. Ursula Fittschen erläuterte den „Internationalen Clausthaler Chemie Workshop“. Das Erfolgsformat findet im Februar zum siebten Mal statt. Und Prof. Christoph Schwindt präsentierte das „Interdisziplinäre Erstsemesterprojekt“, das aktuell am Institut für Wirtschaftswissenschaft läuft. Im Anschluss gab Sarah Wruck, die Marketingkoordinatorin der TU Clausthal, einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten des zentralen Studierendenmarketings. Dabei konzentrierte sie sich auf das digitale Marketing (Videostrategie, crossmediales Marketing und InApp-Werbung) sowie auf Messebesuche und Aktivitäten in Schulen.
Inspiriert von den Vorträgen im Plenum diskutierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschließend in vier Gruppen über Themen wie Schulbesuche, Schülerinfotage, Onboarding neuer Studierender und Studierendenbindung. Hinweise aus diesen Runden waren beispielsweise: bei Veranstaltungen ist das Timing enorm wichtig, auch die Gruppe der Lehrerinnen und Lehrer muss mitgedacht werden und die Schülerinnen und Schüler der Fridays for Future-Generation können noch stärker über die Themen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit angesprochen werden.
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