Hochschule unterstützt Stadt: Broschüre zu Robert Koch erstellt

Clausthal-Zellerfeld. Er hat unzähligen Menschen das Leben gerettet, indem er die Erreger von Milzbrand, Tuberkulose und Cholera entdeckte. Am 27. Mai jährte sich der Todestag des weltberühmten Clausthalers Robert Koch zum 98. Mal. Zu Ehren des Nobelpreisträgers hat die Technische Universität (TU) Clausthal die Broschüre „Wege zu Robert Koch“ aufgelegt. Sie erschließt Bürgern und Besuchern anhand eines Stadtrundgangs die ersten Lebensjahre des genialen Mediziners und Bakteriologen.

In die Tat umgesetzt wurden die „Wege zu Robert Koch“ von Anja Kaiser, und zwar im doppelten Sinn. Zum einen hat die angehende Mediengestalterin aus dem Rechenzentrum der Universität die Broschüre gestalterisch zusammengestellt. Zum anderen hat sie sich längst auf Schusters Rappen auf Kochs Spuren begeben und den Rundgang mit den 16 Stationen abgeschritten. Auf ihrer zweistündigen Tour ist sie nicht nur am Geburtshaus von Robert Koch entlang gekommen und am späteren Wohnhaus, in dem er mit neun Brüdern aufgewachsen ist. „Man hat auch viel über die Stadt Clausthal-Zellerfeld erfahren und sich dadurch mehr und mehr mit ihr identifiziert“, sagt die 20-Jährige. Vor knapp zwei Jahren war sie für ihre Lehre von der Nordsee in den Oberharz gezogen.

Dem größten Sohn Clausthals einen Stadtrundgang gewidmet

Ihr Ausbilder, der TU-Kameramann Stefan Zimmer, machte Anja Kaiser dann sozusagen mit Robert Koch bekannt. Zimmer und der frühere Clausthaler Dozent Dr. Hans Emil Kolb hatten schon länger die Idee besessen, dem größten Sohn der Bergstadt einen Stadtrundgang zu widmen. Nun passte alles zusammen. Sie formulierten Texte, schossen Fotos - alles ehrenamtlich - und übergaben das Rohmaterial der angehenden Mediengestalterin. „Wir wollten etwas machen aus der Hochschule für die Stadt“, erklärt Zimmer.

Herausgekommen ist eine zwölfseitige, informative, ansehnliche Broschüre. Viele der Stationen liegen in Innenstadtnähe, zum Beispiel die Marktkirche, in der Robert Koch getauft und getraut wurde, oder das Krankenhaus, das seinen Namen trägt. An der Bergakademie, der heutigen TU Clausthal, lehrte Kochs Vater Hermann einst als Dozent. Der junge Robert wiederum ging anfangs nicht in eine Grundschule, sondern wurde von einem Privatlehrer unterrichtet.

Dieses und ähnliche Details förderten die Verfasser in Gesprächen mit Nachfahren der Familie Koch sowie im Oberharzer Bergwerkmuseum zu Tage. Immer wieder gab es neue Fakten, musste die Broschüre überarbeitet werden. Dem Ausbilder Stefan Zimmer war das mit Blick auf seinen Azubi ganz recht: „So hat Frau Kaiser früh erfahren, dass sie den Beruf eines Dienstleisters gewählt hat, der auch mit Durchhaltevermögen zu tun hat.“ Ganz nebenbei sammelte sie bewusst viele wichtige Erfahrungen an den Schnittstellen ihres Ausbildungsberufs zu verwandten Tätigkeiten.

Broschüre wird kostenlos verteilt

Insgesamt 3000 Exemplare der Broschüre sind erstellt worden. Ermöglicht wurde der Druck dieses kulturellen Beitrags durch den Verein von Freunden der TU Clausthal. Ein Großteil der Auflage soll der Stadt übergeben und an prominenten Plätzen, wie in der Tourismus-Information, kostenlos verteilt werden. Außerdem ist eine Beschilderung des Rundgangs geplant. Stefan Zimmer ist zuversichtlich, dass die Broschüre rege nachgefragt wird: „Vielleicht können wir ja in zwei Jahren, wenn sich der Todestag von Robert Koch zum 100. Mal jährt, eine Neuauflage drucken.“

Kontakt:


TU Clausthal


Pressereferent


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Praktiziertes Stadtmarketing: Die angehende Mediengestalterin Anja Kaiser und ihr Ausbilder, der TU-Kameramann Stefan Zimmer, haben eine Broschüre zu Robert Koch erstellt.