Harzer IT-Netzwerk stößt auf breites Interesse

Clausthal-Zellerfeld. „Digitalisierung - fit für die Zukunft“. Unter diesem Motto rückt die IT-Branche aus der Region enger zusammen. Auf Initiative der TU Clausthal haben sich Firmen, Anwender, Forschungseinrichtungen und öffentliche Interessenvertreter zum Harzer IT-Netzwerk zusammengeschlossen. In einem gemeinsamen Workshop tauschten sich mehr als 30 Teilnehmende im Clausthaler Institut für Informatik aus.

Die Informationstechnologie ist heute ein Schlüsselfaktor für Innovationen und den betrieblichen Erfolg. Ziel des neuen Netzwerkes ist es, den Know-how-Transfer und die Sichtbarkeit der Informationstechnologie in der Region zu steigern. „Wir wollen den Harz zu einem Digitalisierungs-Valley in Niedersachsen machen“, sagte Professor Andreas Rausch. Der Clausthaler Informatiker und Leiter des „Institute for Applied Software Systems Engineering“ (IPSSE) hatte den Anstoß gegeben, sich künftig besser zu vernetzen.

„Ich freue mich über das große Interesse an einer regionalen Allianz für Digitalisierung“, unterstrich Professor Alfons Esderts. Der TU-Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer sieht in Verbünden einen Gewinn gleichermaßen für Wissenschaft und Wirtschaft. „Gemeinsam können Punkte identifiziert werden, die wichtig sind und künftig erforscht werden müssen.“ Professor Esderts wies zudem daraufhin, dass der Bereich der Information zu den vier Forschungsschwerpunkten der Harzer Universität zählt, die im neuen Masterplan definiert worden sind und weiter ausgebaut werden. Für den betreffenden Forschungsschwerpunkt, der sich „Offene Cyberphysische Systeme und Simulation“ nennt, könne das neue Netzwerk ein wesentlicher Baustein sein.

In diesem Forschungsschwerpunkt gehe es darum, wissenschaftlich hochrelevante Bereiche wie „Smart Home“, automatisierte Fahrzeuge und die digitale Fabrik - also das Feld Industrie 4.0 - langfristig weiterzuentwickeln, erläuterte Professor Jörg Müller. In Hinblick auf die Informatik-Ausbildung an der TU bekräftigte der Leiter des Instituts für Informatik: „Wichtig ist uns auch die Motivation der Studierenden, daher bringen wir ab dem ersten Semester anwendungsorientierte Fragestellungen ein. Mit einem neuen Lehrkonzept, der Informatikwerkstatt, können die Studierenden bei uns früh in kleinen Projekten mitarbeiten und Dinge tun, die sie interessieren.“

In der Folge gelte es, die gut ausgebildeten Informatiker in der Region zu halten, betonte Tristan Niewisch, Geschäftsführer bei PDV Software. Das Unternehmen aus Goslar arbeitet bereits in verschiedenen Projekten mit der Uni zusammen. Durch eines der Vorhaben habe seine Firma Kontakte nach Thailand, Oman, Südafrika und weiteren Ländern knüpfen können, hob Niewisch die Vorteile von Netzwerken hervor.

Um den Kompetenzaustausch zu forcieren, stellten zahlreiche Clausthaler Professoren und Firmenvertreter, darunter auch die WiReGo (Wirtschaftsförderung Region Goslar), während des Workshops ihre Bereiche vor. In Zukunft will sich das Harzer IT-Netzwerk eine institutionalisierte Form geben, um auch antragsfähig für Fördermittel zu sein. Denn: „Die IT-Branche befindet sich im Umbruch. Und wir möchten den Harz fit für die nächste Generation von Innovationen machen“, so Professor Rausch.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Professor Andreas Rausch (3. von links), Initiator des neuen IT-Netzwerkes, stellt einigen Teilnehmern ein Projekt aus dem Bereich Industrie 4.0 vor. Foto: Ernst