Die Maschinenbauer sind auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen (Halle 2, Stand A 18) mit gleich drei innovativen Projekten vertreten. Eine Anlage, die den Wert eines Oberklassefahrzeugs besitzt, führt das sogenannte Innenhochdruckfügen vor. Mit der Maschine lassen sich Bauteile zusammenfügen, ohne Verbindungselemente wie etwa Schrauben nutzen zu müssen. „Dabei wird eine Hohlwelle unter Innendruck plastisch aufgeblasen, wodurch sich - auch wenn man den Druck zurücknimmt - zwischen Welle und Nabe eine Verbindung ausbildet“, erläutert Diplom-Ingenieur Jan Lukas Hilgermann. Durch die Methode, die am Lehrstuhl von Professor Armin Lohrengel entwickelt wird, lassen sich in der Praxis Kosten und Gewicht einsparen.
Um mehr Energieeffizienz in Getrieben geht es beim Projekt „Druckkämme“. Die Technologie bietet die Möglichkeit, die in schrägen Getriebeverzahnungen auftretenden Reibungsverluste zu minimieren. „Außer in Turbogetrieben können Druckkämme in der Fördertechnik, in Windenergieanlagen, in Fahrzeugen sowie vielen weiteren Bereichen eingesetzt werden“, sagt Diplom-Ingenieur Daniel Thoden, der auf der Messe ein Modell zu Druckkämmen zeigen wird.
Um Innovationen den Marktzugang zu erleichtern, sind Normen und Standards eine wichtige Voraussetzung. Damit sich auch kleine und mittlere Unternehmen demnächst besser an einem Normungsprozess beteiligen können, werden am Lehrstuhl von Professor Norbert Müller neue Wege für Information und Mitarbeit beschritten. „Wir wollen versuchen mit neuen Kommunikationsmethoden die kleinen und mittleren Unternehmen besser in die Normung einzubinden“, so Diplom-Ingenieur Erik Bormann. „Außerdem will man die Zeitspanne von Normungsverfahren verringern, die bisher bis zum Abschluss zwischen drei und fünf Jahren dauern.“
Ebenfalls auf einem Gemeinschaftsstand des Landes, und zwar im Bereich Energie (Halle 27, Stand F 30), präsentiert sich das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen. Mit dabei sind der Forschungsverbund Energie Niedersachsen (FEN) sowie im Bereich Bohrtechnik der Projektpartner Baker Hughes aus Celle. Schwerpunkte in diesem Jahr sind die Nutzung der Erdwärme und das Speichern von Windstrom in alten Bergwerken. Mit Baker Hughes wird das Forschungsprogramm „Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik“ vorgestellt. Es verfolgt das Ziel, tiefe Erdwärme in Norddeutschland durch verbesserte Bohrtechnik wirtschaftlich nutzen zu können. Auch ein Bohrkopf wird zu sehen sein. Daneben zeigt ein Modell, wie ein Pumpspeicherwerk unter Tage funktioniert. Stillgelegte Bergwerke sollen dabei zu Zwischenspeichern für überschüssige Windenergie ausgebaut werden.
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