Größter deutscher Stahlkonzern an der TU zu Besuch

Clausthal-Zellerfeld. ThyssenKrupp interessiert sich für die zukunftsweisende Forschung an der TU Clausthal. Eine hochrangige Delegation von Deutschlands größtem Stahlkonzern besuchte zwei Tage die Harzer Universität, um sich insbesondere über die Arbeit in den drei Forschungszentren zu informieren. Ziel ist es, die bestehende Zusammenarbeit auszubauen.

Dr. Ulrich Jaroni, Vorstandsmitglied der ThyssenKrupp Steel Europe AG, sprach von einem „beeindruckenden Besuch“ mit „sehr interessanten Einblicken“. Neben Anknüpfungspunkten in der Forschung sieht er Möglichkeiten, bei Studien- und Diplomarbeiten oder Praktikumsstellen mit der TU Clausthal zusammenzuarbeiten. „Wir wären an einem übergeordneten Kooperationsvertrag interessiert“, sagte TU-Präsident Professor Thomas Hanschke bei einem abschließenden Gespräch im Senatssitzungszimmer der Hochschule.

Die drei TU-Forschungszentren vorgestellt

Zuvor hatte die Delegation auch auf Einladung der „MUTUC - Die Metalldenkfabrik“ Clausthaler Forschungszentren und -projekte in Augenschein genommen. Den Auftakt bildete das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen in Goslar. Die Wirtschaftsvertreter - darunter auch Dr. Jörg Beindorf, Vorstandsmitglied der ThyssenKrupp Nirosta GmbH, und von ThyssenKrupp Steel die Leiter der Forschung (Dr. Klaus-Peter Imlau) sowie der Prozesstechnik (Dr. Klaus Peters) - ließen sich Wege zu mehr Energieeffizienz in der verbrauchsintensiven Stahlindustrie erläutern. Danach besichtigte die Gruppe das Versuchsfeld im TU-Institut für Energieverfahrens- und Brennstofftechnik.

Innovative, durch Informatik unterstützte Ansätze in der Logistik und deren Umsetzung in der Stahlindustrie präsentierten Clausthaler Wissenschaftler im Rahmen des Montan-Leistungsclusters AutoID (MonLAID) im Simulationswissenschaftlichen Zentrum. Die Grundlage dafür bilden eine funkbasierte Hochtechnologie und automatisierte Fertigungs- und Geschäftsabläufe.

Ebenso interessierten sich die Industriemanager für das Arbeitsspektrum im Clausthaler Zentrum für Materialtechnik, darunter die Forschung der TU und der Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH auf dem Gebiet der Rohstoffeffizienz von Metallen. Viel Aufmerksamkeit zog eine Anlage zur Entzinkung von Stahlschrott auf sich, ein Projekt, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird.

In den kommenden Wochen werden sich Entscheidungsträger des Stahlunternehmens beraten, wie eine Kooperation mit der niedersächsischen Universität aussehen kann, signalisierte Dr. Jaroni. „Bei einem weiteren Treffen im Dezember in Duisburg könnten konkrete Details besprochen werden“, sagte Dr. Hans-Bernd Pillkahn, Vorstand des Metall-Unternehmertisches, der das Besuchsprogramm mit Professor Volker Wesling, TU-Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer, vorbereitet hatte.

ThyssenKrupp-Chef Schulz demnächst in Clausthal

Da passt es ins Bild, dass der Vorstandsvorsitzende der ThyssenKrupp AG, die weltweit fast 188.000 Beschäftigte zählt, bis Ende des Jahres noch zweimal Gast an der TU sein wird. Dr. Ekkehard Schulz ist als Redner am 30. September beim Metallurgie-Kolloquium und am 6. November beim Barbaren-Seminar „Energie und Zukunft“ eingeplant. Schulz hatte in den 1960er Jahren in Clausthal Eisenhüttenwesen studiert und sich 1971 promoviert.

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TU Clausthal


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Christian Ernst


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E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Dr. Ulrich Jaroni (Mitte), Vorstandsmitglied der ThyssenKrupp Steel Europe AG, lässt sich eine innovative Anlage zur Entzinkung von Stahlschrott erläutern. Es handelt sich um ein Projekt der Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH mit der TU.