Volkswagen bringt den Golf I auf den Markt, der Rubik‘s Cube wird erfunden und die Bundesrepublik Deutschland wird Fußballweltmeister: 1974 ist ein Jahr voller spannender und besonderer Ereignisse. An der TU Clausthal erhalten zahlreiche junge Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Abschlussurkunden. Sie gehören zu den ersten, die einen Großteil oder gar das gesamte Studium an der 1968 umbenannten Technischen Universität absolviert haben.
Der Abschluss an der Alma Mater ermöglichte viele Karrierewege
„Ich freue mich, dass Sie heute den Weg an die TU Clausthal gefunden haben und bin gespannt auf viele Anekdoten aus Ihrer Studienzeit“, begrüßte Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer die über 50 versammelten Alumni und Gäste in der Aula Academica. „Lassen Sie uns gemeinsam in Erinnerungen schwelgen, aber diskutieren Sie auch mit uns, wie wir die Fragestellungen der Zukunft mit unseren Studierenden beantworten können.“ Die TU-Präsidentin würdigte die vielfältigen Karrierewege der Anwesenden: So sei neben verdienten Ingenieurinnen und Ingenieuren mit Dr. Hubert Ziegler ein ehemaliger Botschafter der Bundesrepublik der Einladung zum Golddiplom gefolgt. Und auch der langjährige Leiter des TU-Rechenzentrums, Dr. Gerald Lange, befinde sich unter ihnen. „Eine Einrichtung zu leiten, die eine derartige lebenslange Verbundenheit erzeugt, erfüllt mich mit Stolz und Bewunderung.“
Von nah und fern waren die Jubilarinnen und Jubilare angereist, um an ihrer Alma Mater erneut ein Diplom entgegenzunehmen. „Soweit ich weiß, müssen wir dafür aber keine Prüfung ablegen“, scherzte der Diplomand Prof. Manfred Hennecke in seiner Jahrgangsrede. Viele schöne Erinnerungen verbinde er mit seinem Studienort: ein Kino und eine Disko im Ort, hohe Schneeberge und die Anreise mit dem Zug direkt zum örtlichen Bahnhof. Als studentisches Mitglied habe er sich im Allgemeinen Studierendenausschuss und Senat engagiert. Mit Blick auf den 250. Geburtstag der Universität im kommenden Jahr zog er scherzhaft eine Parallele: „Ich war Mitglied der Kommission zur 200-Jahrfeier. Damals spielte eine Band namens ,Meyer‘s Dampfkapelle‘. Wir können das Spektakel dann ja vergleichen.“
Momente aus dem Studium prägen das Leben
Bei der Übergabe der Gold-Diplome stellte die Präsidentin viele individuelle Fragen. Zum Beispiel, ob die TU Clausthal besonderen Anteil an der Beziehung von Brigitte und Jürgen Ganzow gehabt habe? Tatsächlich ja, denn das Ehepaar lernte sich zu Studienbeginn im Physikpraktikum A kennen, berichtete die Diplomandin. Gemeinsam machten sie ihren Abschluss und heirateten im selben Jahr – 2024 feierten die Ganzows also bereits Goldene Hochzeit.
Einen Moment, den er besonders in Erinnerung habe, beschrieb Ayet Azer Aran. In der Physikprüfung bei Prof. Meier sprach dieser stets eine Warnung gegen Schummler aus. „Er sagte: ,Bitte bewahren Sie die Würde der Hochschule.‘ Das war für mich ein Wendepunkt, ich habe nie etwas abgeschrieben“, erzählte der Ingenieur, der den weiten Weg aus der Türkei zurück nach Clausthal auf sich genommen hatte. In seinem Heimatland hat er nach dem Studium erfolgreich ein international agierendes Maschinenbau-Unternehmen gegründet.
Nostalgische Erinnerungen, aber auch der Blick auf Gegenwart und Zukunft prägten die Veranstaltung. Die heutige Forschung an der TU Clausthal rückte beim Festvortrag in den Vordergrund. Prof. Niels Neumann vom Institut für Elektrische Informationstechnik referierte über das „Internet der Dinge“ und berichtete über den Nutzen des drahtlosen und frei zugänglichen LoRaWAN-Netzwerks im Oberharz. An der Netzabdeckung in der Region hat die Universität hohen Anteil.
Die Feierstunden zum Gold-Diplom werden alljährlich vom Alumnimanagement der TU durchgeführt. Für die Veranstaltung im kommenden Jahr wird der Abschlussjahrgang von 1975 gebeten, frühzeitig Kontakt mit Andrea Langhorst aufzunehmen: alumni@tu-clausthal.de
Kontakt:
TU Clausthal
Sofia Dell'Aquila
Telefon: +49 5323 72-3952
E-Mail: sofia.dellaquila@tu-clausthal.de