Goldenes Diplom für Clausthaler Absolventen von 1965

Clausthal-Zellerfeld. „Da fühlt man sich wieder jung.“ Dieser Ausruf eines etwas älteren Herren, getätigt auf der akademischen Feier zum 50. Diplomjubiläum in der Aula der TU Clausthal, fasste die Stimmung trefflich zusammen. 50 Jahren nachdem sie ihren Hochschulabschluss gemacht haben, erhielten gut gelaunte Absolventen des Jahrgangs 1965 Urkunden zum „Goldenen Diplom“.

Die weiteste Anreise hatte Dr. Ali Akar, bis 2006 Professor an der Dokuz Eylül Universitesi in Izmir, der eigens für die Veranstaltung mit seiner Gattin aus der Türkei gekommen war. Die Zeugnisse wurden ihm und seinen Kommilitonen von einst in festlicher Atmosphäre vom Clausthaler Universitätspräsidenten Professor Thomas Hanschke und dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Professor Oliver Langefeld überreicht. Beide hatten den annähernd 100 Gästen zuvor in Vorträgen aus der Uni berichtet. Der Präsident spannte den Bogen aus den 1960er Jahren bis in die Gegenwart und machte die Weiterentwicklung der Universität auch anhand der Studierendenzahlen deutlich. Waren 1965 exakt 1054 junge Menschen an der Hochschule eingeschrieben, sind es heute vier- bis fünfmal so viele.

Bergbau-Experte Professor Langefeld stellte den „Goldenen Diplomanden“ das Konzept „Blue Mining“ und damit ein Beispiel aktueller Forschung vor. Dieser Ansatz gehe über Nachhaltigkeit im Bergbau noch hinaus. Langefeld betonte, dass sich auch beim Thema Arbeitssicherheit viel im Bergbau getan habe. So passierten in diesem Industriezweig heute weniger Unfälle als in der Bau- oder Chemiebranche.

Ein aufmerksamer Zuhörer dieser Ausführungen war auch Diplom-Ingenieur Per Gustav Lövold. Der Norweger war mit der Fähre und anschließend per Auto zur Feier in den Oberharz gereist. „Ich freue mich, wieder hier zu sein“, sagte er. In den 1960er Jahren hatte der Skandinavier ein Praktikum in einem Unternehmen vor den Toren Goslars gemacht und war so auf die TU Clausthal aufmerksam geworden: „Das Studium des Metallhüttenwesens war facettenreicher als die damalige Ausbildung in Norwegen.“ Neben dem Studium in Clausthal nahm Lövold, der später bei einem Unternehmen der Dynamit-Nobel-Gruppe als Werksdirektor arbeitete, im Skilanglauf und Skispringen an deutschen Hochschulmeisterschaften teil. Höhepunkt war der Gewinn der Nordischen Kombination 1965 in Braunlage.

Über den Sport hatte Lövold damals auch den heutigen stellvertretenden Bürgermeister Clausthal-Zellerfelds, Richard Schulze, kennen gelernt. Schulze freute sich über das Wiedersehen und hatte in seinem Grußwort die Lacher der Gäste auf seiner Seite, als er sagte: „Ich habe damals als Brauer in der Zellerfelder Brauerei dafür gesorgt, dass Sie nie trocken gelaufen sind.“

Auch Professor Heinz Hulek, der stellvertretend für den Absolventenjahrgang sprach, gab Anekdoten zum Besten. So habe er seine erste Studentenbude nur über eine Leiter erreichen können, und im Bereich der Uni sei es vorgekommen, dass ein Hund hinter ihm her gewesen sei. Dr. Jörg Pfeiffer aus dem Vorstand des Vereins von Freunden der TU Clausthal, der die Veranstaltung finanziell unterstützte, lobte den gelungenen Rahmen. Andrea Langhorst (Alumnimanagement der TU) zeichnete für Konzeption und Organisation des Diplomjubiläums und Dr. Hendrik Baumann für die musikalischen Zwischenspiele am Klavier verantwortlich.

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Diplom-Ingenieur Per Gustav Lövold (rechts) aus Norwegen erhält die Urkunde zum "Goldenen Diplom". Während seines Studiums an der TU Clausthal war er 1965 deutscher Hochschulmeister in der Nordischen Kombination. Foto: Ernst