Die wissenschaftlichen Möglichkeiten der Harzer Gießereiexperten werden durch die Anlage erweitert. „Über Prüf- und Teststände hinaus können wir unsere Forschungsaktivitäten in Zukunft auf die Fertigungstechnik ausdehnen“, sagt Professorin Babette Tonn, Leiterin der Abteilung Gießereitechnik. Durch den Sanddurchlaufmischer lassen sich Gussformen herstellen, die höchste wissenschaftliche Standards erfüllen.
Ursprünglich genutzt zum Herstellen von Kernen - dienen zum Formen von Bauteil-Innenkonturen, die nicht durch die Formhälften dargestellt werden können - wurde die Industrieanlage überarbeitet und zum Sandformenmischer umfunktioniert. Der Aufbau in der Werkhalle des Instituts für Metallurgie (IMET) dauerte eine Woche. Rund 800 Kilogramm neuen bzw. regenerierten Sand kann der Trichter der Maschine fassen, so dass Formen von mehr als einem Meter Größe erstellt werden können.
In der Forschungsanlage werden Kunstharz und Härter zunächst in zwei Wellen getrennt voneinander mit Sand gemischt. Anschließend werden beide Gemische in einer dritteln Welle vermengt und die entsprechende Form gefüllt. „Zum Schutz der Gesundheit werden Staub und Gase, die durch Harz, Härter und Sand entstehen, dabei abgesaugt“, erläutert Julius Gogolin, der das neue Großgerät als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMET betreut. Damit die Sandformen gleichmäßig verdichtet werden, werden sie nach dem Befüllen über eine Rollbahn mit Vibrationstisch geleitet.
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