Gesellschaft und Wirtschaft unter Transformationsdruck

Deshalb fördert das Land den Aufbau des Wissenschaftsraumes „Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation“. Die TU Clausthal ist eine von sieben beteiligten Universitäten.

Die Harzer Universität bringt sich inhaltlich umfangreich in das Forschungsprojekt ein. Zudem fließen rund 330.000 von den insgesamt 2,5 Millionen Euro, die das Wissenschaftsministerium und die VolkswagenStiftung über das Programm „zukunft.niedersachsen“ dafür bereitstellen, an die TU Clausthal. Seitens der Universität ist das Institut für Wirtschaftswissenschaft mit Prof. Heike Schenk-Mathes, Prof. Roland Menges und Prof. Fabian Paetzel (Ansprechpartner) beteiligt.

Gesellschaft und Wirtschaft stehen aktuell unter einem enormen Transformationsdruck aufgrund von großen Disruptionen, zum Beispiel durch den Klimawandel, die Digitalisierung und künstliche Intelligenz, den demographischen Wandel sowie Migration und Krieg. Für das Flächenland Niedersachsen bringen diese Entwicklungen regional sehr unterschiedliche Herausforderungen mit sich – vom Fachkräftemangel in spezifischen Sektoren, Digitalisierung und E-Mobilität bis zum nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft, der Energiegewinnung in den Küstenregionen und punktuellen kommunalen Herausforderungen durch Flüchtlingsunterbringung. Das Ziel des an dem neuen Wissenschaftsraum beteiligten Forschungsteams ist, die durch Transformation ausgelösten Verhaltensänderungen, die Veränderungen ökonomischer Ergebnisgrößen sowie deren Wechselwirkungen besser zu verstehen. „Erkenntnisse aus dem Bereich der Verhaltensökonomik können wichtige Beiträge leisten, den Wandel durch geeignete Politikmaßnahmen im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten“, sagt Volkswirt Prof. Paetzel.

Unterschiedliche Auswirkungen auf die Bevölkerung in Stadt und Land

Im Wissenschaftsraum „Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation“ sind zahlreiche Forschungsprojekte geplant. Themengebiete sind Klimawandel und -politik, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, demographischer Wandel sowie Migration und Krieg. Die Forschung wird sich insbesondere mit den Unterschieden zwischen gesellschaftlichen Gruppen befassen, etwa mit den Auswirkungen auf die Bevölkerung in Stadt und Land, mit unterschiedlichen Einkommensgruppen, Geschlechtern, mit sozialer und kultureller Diversität sowie politischen Einstellungen.

Die bereits bestehende Kooperation zwischen den Universitäten in Lüneburg, Clausthal, Oldenburg und Vechta, die sich in einem gemeinsamen Promotionskolleg widerspiegelt, wird erweitert um die Universitäten Göttingen, Hannover und Osnabrück sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik. Im Mittelpunkt der geplanten empirischen Forschungsprojekte wird das „Niedersachsen-Panel“ stehen. Es soll einen repräsentativen Querschnitt der niedersächsischen Bevölkerung abbilden und wird in seinen Untersuchungen auch bisher unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen wie Rentner:innen, Landbevölkerung, Migrant:innen und Jugendliche berücksichtigen, um damit die Qualität und Relevanz der Forschungsprojekte zu steigern.

Studienattraktivität in den Masterstudiengängen wird gesteigert

Im Bereich der Lehre wird durch die Kooperation der beteiligten Universitäten das Promotionsstudium gestärkt. Gleichzeitig verbessert sich die Studienattraktivität in den Masterstudiengängen. Hier sind gegenseitige Öffnungen geplant, insbesondere mit Blick auf Masterarbeiten. Hervorragende Masterstudierende können bereits an Veranstaltungen des Promotionsstudiums teilnehmen und bei ihren Abschlussarbeiten von den inhaltlich passenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Netzwerks betreut werden, selbst wenn diese nicht der Heimatuniversität angehören. Ein fließender Übergang aus dem Masterstudium in die Promotion ist damit gewährleistet.

Die Forschenden des Wissenschaftsraums werden ihre Erkenntnisse in verschiedenen Veranstaltungsformaten in die breite Öffentlichkeit tragen. Im „Forum Politik und Wissenschaft“ soll einmal jährlich ein intensiver Austausch mit der Landespolitik stattfinden. An den unterschiedlichen Standorten dezentral organisierte „Science meets…“-Veranstaltungen dienen dem Austausch mit der interessierten Bevölkerung sowie der heimischen Wirtschaft. Das Kick-Off-Meeting findet am 4. September an der TU Clausthal statt und unterstreicht nochmals die Bedeutung der Harzer Universität in diesem vielversprechenden und wichtigen Wissenschaftsraum.

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Gesellschaft und Wirtschaft stehen aktuell unter einem enormen Transformationsdruck aufgrund von großen Disruptionen. Foto: Christian Ernst