Geowissenschaftler aus Clausthal und Hannover kooperieren

Clausthal-Zellerfeld. Die TU Clausthal und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover (LIAG) haben eine weitreichende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Angewandten Geowissenschaften vereinbart.

TU-Präsident Professor Thomas Hanschke und LIAG-Direktor Professor Ugur Yaramanci unterzeichneten den Vertrag zu Beginn des Wintersemesters in Clausthal. Durch die Partnerschaft werden die beiden unterschiedlichen, aber notwendig zusammengehörenden Kompetenzfelder Erkundung und Erschließung des Untergrundes näher verknüpft.

Das Institut aus Hannover mit seiner geowissenschaftlichen Schwerpunktausrichtung im Bereich der Erkundung und Bewertung des Untergrundes und der darin ablaufenden Prozesse erhofft sich durch die Verbindung mit der breiten Erschließungskompetenz in Clausthal einen Brückenschlag zur wissenschaftlich-ökonomischen Umsetzung von Forschungsergebnissen. Die Erschließungskompetenz der Hochschule repräsentiert sich sowohl durch die geowissenschaftlichen Institute in Clausthal als auch durch die geotechnischen, bergbau- und tiefbohrtechnischen Forschungseinrichtungen.

Besonderer Interessenbereich Tiefe Geothermie

Besondere Synergien sehen die Vertragspartner auch in einem Schwerpunktbereich der TU Clausthal, der auf Energie und Rohstoffe fokussiert. Hier kann insbesondere die Tiefe Geothermie mit allen Erkundungs- und Erschließungsaspekten als gemeinsamer Interessen- und Kompetenzbereich identifiziert werden. Als sinnvolle Konsequenz könnte ein Zentrum für Tiefe Geothermie entstehen. Die erneuerbaren Energien und die Verstetigung der Forschung in Niedersachsen zu diesem Themenfeld stehen bei beiden Forschungsinstitutionen weit oben auf der Agenda. Dies findet unter anderem seinen konkreten Niederschlag in der besonderen Zusammenarbeit am Energie Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN).

Gleichwertig neben diesem wissenschaftlichen und forschungspolitischen Schulterschluss steht der Synergiegewinn in der Lehre. Hier eröffnet die Zusammenarbeit mit den Hannoveranern eine sinnvolle Erweiterung und Ergänzung des vorhandenen Angebotes. In einem gemeinsamen Berufungsverfahren soll die Leitung der Sektion 2 des LIAG mit einem (einer) W2-Professor(in) besetzt werden. Es eröffnet sich für Studierende der TU Clausthal die Möglichkeit, Praktika, Master- und Doktorarbeiten von Wissenschaftlern des LIAG mitbetreuen zu lassen und die dortige Infrastruktur zu nutzen. Auch der fachliche Austausch durch gemeinsame Kolloquien und Lehrveranstaltungen wurde vereinbart.

Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik ist ein eigenständiges Forschungsinstitut mit geophysikalischer Ausrichtung. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird als Einrichtung von überregionaler Bedeutung von Bund und Ländern finanziert. Es hat die Aufgabe, Strukturen, Zustände und Prozesse im anthropogen beeinflussbaren Untergrund im Vorfeld und als Folge einer wirtschaftlichen Nutzung und zum Schutz der Umwelt zu untersuchen sowie zur Lösung dieser Fragestellungen neue Gerätesysteme, Messmethoden und Interpretationsverfahren zu entwickeln. Das Institut konzentriert seine Arbeiten auf die thematisch ausgerichteten Forschungsschwerpunkte Grundwassersysteme, Terrestrische Sedimentsysteme und Geothermische Energie. Professor Yaramanci, der Direktor des Instituts, war zwischen 1993 und 1996 Professor an der TU Clausthal.

Kontakt:


Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Hannover


Dipl.-Geol. Franz Binot


Telefon: 0511 - 643 3497


franz.binot@liag-hannover.de

TU Clausthal


Pressesprecher


Christian Ernst


Telefon: 05323 - 72 3904


christian.ernst@tu-clausthal.de

Professor Ugur Yaramanci (links), der Direktor des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik, und Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke unterschreiben den Kooperationsvertrag.