Bevor sich Li Zhang im Wintersemester 2005/06 an der TU Clausthal einschrieb, hatte er an der Sichuan University in Chengdu Wasserbauingenieurwesen studiert. Nach dem erfolgreichen Bachelorstudium im Oberharz erhielt der Nachwuchswissenschaftler 2009 seinen Masterabschluss. In nur zwei weiteren Jahren folgte die Promotion. „Das Besondere an Herrn Zhang ist, dass er in seiner Bachelor-, Master- und Doktorarbeit jeweils verschiedene Themen bearbeitet hat, und zwar in erstaunlich kurzer Zeit“, sagte sein Doktorvater Professor Kurt Mengel. In der Promotion standen ausgewählte Aspekte eines Nachweises der Langzeitsicherheit für das Endlager Asse im Blickpunkt. Dazu war Li Zhang auch in das Endlager für radioaktive Abfälle bei Wolfenbüttel eingefahren.
„Ich bedanke mich bei allen, die mich in den vergangenen sechs Jahren an der TU Clausthal begleitet haben. Ich werde diese Universität immer in guter Erinnerung behalten“, sagte Li Zhang, während ihm Kommilitonen den traditionellen Doktorhut aufsetzten. Zuvor hatte Professor Norbert Meyer, Dekan der Fakultät für Energie- und Wirtschaftswissenschaften und Studienfachberater für Geoumwelttechnik, die erfolgreich verlaufene Prüfung bekannt gegeben. Demnächst wird der frischgebackene Doktor nach China zurückkehren, um sein erlerntes Wissen in der Heimat einzubringen.
Mit der Sichuan University als Partner war Geoumwelttechnik im Winter 2005 an der TU Clausthal als Bachelorprogramm „2+2“ eingeführt worden. In dem einmaligen Kooperationsprojekt belegen chinesische Studierende das Fach zunächst zwei Jahre an ihrer Heimatuniversität und danach ebenso lange in Clausthal, um an beiden Unis einen Abschluss zu bekommen. Die Geoumwelttechnik beschäftigt sich unter anderem damit, Großraumprojekte umweltfreundlich umzusetzen.
Bei den Chinesen und zunehmend auch bei Deutschen kommt der Studiengang gut an. Die Zahl der Hochschüler im Bachelor- und Masterbereich ist inzwischen auf etwa 125 gestiegen. „Die Absolventen geben zum Beispiel in Ingenieurbüros oder Behörden Entscheidungshilfen, um den besten Platz für einen Deich gegen Hochwasser zu finden, oder sie entwickeln einen Sanierungsplan für Deponien, Industriestandorte oder Altbergbauanlangen“, erläuterte Professor Meyer das Berufsbild des Geoumweltingenieurs.
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