Im Zentrum der Zusammenarbeit steht das Thema Geothermie. „Erdwärme ist im Gegensatz zu Sonne und Wind grundlastfähig und steht nicht in einem Wettbewerb zu Nahrungsmitteln oder Ackerflächen. Das Erdwärmepotenzial ist sehr hoch. Es besteht jedoch noch erheblicher Forschungsbedarf, um es nutzen zu können“, sagte der Clausthaler Professor und EFZN-Chef Hans-Peter Beck. Neben ihm unterschrieb auf Clausthaler Seite Professorin Gioia Falcone und für die Italiener Fakultätspräsident Professor Claudio Alimonti die Vereinbarung. „Das Abkommen verstärkt die internationale Zusammenarbeit. Bildung, Wissenschaft und Forschung sind der Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Dazu gehören forschungspolitische Kooperationen über Grenzen hinweg und ein intensiver Austausch von Studierenden“, betonte Ministerpräsident McAllister.
„Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit. Neben dem Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden erstreckt sich die Kooperation auf gemeinsame Forschungsinitiativen“, ergänzte Professor Beck. Die Wissenschaftler der Sapienza Universität in Rom, die mit rund 140.000 Studierenden und 4000 Professoren als größte Hochschule Europas gilt, seien mit ihrer Forschung auf dem Gebiet der Erdwärme schon weit fortgeschritten. Seit Jahren gibt es in der Region Geothermie-Kraftwerke, die Wärme aus bis zu 2000 Metern Tiefe nutzen. Unterschieden wird zwischen oberflächennaher Geothermie mit geringer Enthalpie (Wärmeinhalt), die zum Betreiben von Heizungen herangezogen wird, und Tiefengeothermie mit hoher Enthalpie zur Strom- und Wärmeerzeugung.
Hauptinitiatorin dieser europäischen Kooperation ist Gioia Falcone. Die italienische Staatsbürgerin ist seit vergangenem November Professorin für „Geothermale Energiesysteme und Optimierte Integration“ im Harz. Ihre internationale Ausbildung hat sie unter anderem an der Universität in Rom absolviert. „Ziel ist es, die Forschung auf dem Gebiet der geothermischen Energiegewinnung auch mittels einschlägiger Kooperationen voranzubringen“, unterstrich sie.
Außer nach Süden richtet Frau Falcone den Blick dabei auch ausdrücklich nach Norden. Denn ihr Lehrstuhl an der TU Clausthal hat einen Partnerlehrstuhl an der norwegischen Universität in Stavanger. Hintergrund ist die Energiepartnerschaft beider Länder, die auf eine Absprache des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier und seinem norwegischen Amtskollegen Jonas Gahr Støre aus dem Jahr 2009 zurückgeht.
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