„Das war nicht nur gut“, resümierte ein Konzertbesucher in Wolfsburg beim Verlassen des Veranstaltungsorts Mobile Life Campus, „das war sogar sehr gut.“ Insbesondere Tschaikowskis vortrefflich vorgetragenes Klavierkonzert Nr. 1, bei dem Eunseo Lee (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) den Klavierpart übernommen hatte, rief minutenlangen Applaus hervor. Das zweite Konzert in Wolfenbüttel bildete für Frau Lee zudem den Rahmen für ihre offizielle Abschlussprüfung. Die brillante Solistin aus Korea bestand das Examen vor der angereisten Prüfungskommission aus Hannover - und das NTH-Sinfonieorchester damit bravourös seine Feuertaufe.
Zu Beginn der jeweiligen Veranstaltung hatte Professor Thomas Hanschke, Vorsitzender des NTH-Präsidiums und Präsident der TU Clausthal, die Gäste über die historische Dimension aufgeklärt. Denn erstmals hatten die 54 Musiker aus Braunschweig, Clausthal und Hannover im NTH-Rahmen zu einem Konzertwochenende geladen. Hanschke, der Initiator des neu formierten Klangkörpers, verwies auf die Symbolkraft der Zahl 54. So hatten auch die Berliner Philharmoniker 1882 mit 54 Musikern begonnen.
Neben der Klassik unterhielten die NTH-Musiker ihr Publikum mit der Orchestersuite „Die Planeten“ des englischen Komponisten Holst, Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“ sowie Soundtracks aus „Star Trek“ und „James Bond“. Mühelos füllten die schwungvollen Klänge des Sinfonieorchesters dabei das glasüberspannte, fünfgeschossige Atrium in Wolfsburg sowie den Saal der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel.
Gerade am Veranstaltungsort in Wolfsburg, der Heimat der Auto-Uni, fiel es leicht, den Auftritt der „Sinfoniker“ als Sinnbild für die gesamte wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Niedersächsischen Technischen Hochschule zu deuten. Kooperation statt Konkurrenz lautet das Motto der Uni-Allianz, das die Musiker aus den drei Universitäten mit ihrem gekonnten Spiel kurzerhand erweiterten: von der Konkurrenz über Kooperation zu neuer Kreativität. „Im Zusammenschluss ergeben sich ganz neue Möglichkeiten der Besetzung und damit auch neue Optionen für Aufführungen“, sagte Hanschke in erster Linie bezogen auf das NTH-Orchester, andererseits richtete er seinen Blick dabei auch auf die Wissenschaftler und ihr Engagement innerhalb der NTH.
Unterstützt wurden die beiden Veranstaltungen vom Verein von Freunden der TU Clausthal und von der Volkswagen AG.
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