Ein „Letter of Intent“ zur Fortsetzung des Projekts in einer Kooperation von Bund und Land sei unterschriftsreif, sagte der Minister in Hannover. „Das gefährliche Erbe der radioaktiven Strahlung wird die Menschheit noch eine ganze Ewigkeit belasten. Umso wichtiger ist es, dass alle damit verbundenen Fragen auch in Zukunft intensiv und kontinuierlich wissenschaftlich bearbeitet werden.“ Dafür habe die Landesregierung noch vor den Landtagswahlen die Weichen gestellt.
Von großer Bedeutung sei zum Beispiel die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sagte Wenzel. Behörden, Unternehmen, Verbände und Universitäten bräuchten qualifiziertes Personal, um die langfristigen Herausforderungen zu bewältigen. Aufsicht, Betreiber und Zivilgesellschaft müssten sich jeweils auf unabhängige wissenschaftliche Expertise verlassen können.
Die Forschungsplattform ENTRIA befasst sich seit fünf Jahren mit Optionen zur Entsorgung hochradioaktiver Stoffe und verbindet dabei technisch-naturwissenschaftliche Arbeiten mit soziotechnischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Auf einer wissenschaftlichen Konferenz sowie einer eintägigen Veranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit in Braunschweig hatte ENTRIA kürzlich die Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert. An der öffentlichen Veranstaltung nahmen rund 70 Gäste teil, darunter Niedersachsens Umweltminister.
„Die Politik und die Medien beherrschen häufig plakative Darstellungen zur Endlagerung von radioaktivem Abfall. Wir wollten die Argumente für und gegen verschiedene Entsorgungsoptionen präsentierten und hinterfragen“, so Professor Röhlig zum Ziel von ENTRIA. Beteiligt waren an der Forschungsplattform zwölf Institutionen aus den Natur-, Ingenieurs-, Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften, darunter neben der TU Clausthal auch die TU Braunschweig. In einem Folgeprojekt soll der interdisziplinäre Ansatz der rund 70 Wissenschaftler nun genutzt werden, um den Schritt in eine transdisziplinäre Entsorgungsforschung zu gehen.
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