Forschung zur sicheren Entsorgung hochradioaktiver Abfälle

TRANSENS (Transdisziplinäre Forschung zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland) ist ein innovatives Projekt, das sich der großen Herausforderung der Entsorgung hochradioaktiver Abfälle widmet. Das Besondere an TRANSENS ist der transdisziplinäre Ansatz: Wissenschaftler:innen verschiedener Fachrichtungen arbeiten eng mit Vertreter:innen der Öffentlichkeit und von gesellschaftlichen Akteuren zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technisch sicher, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert sind.

Im Mittelpunkt von TRANSENS steht die Einbindung von Vertreter:innen der Bevölkerung und von Praxisakteuren in den Forschungsprozess. Dies wird durch verschiedene transdisziplinäre Arbeitspakete erreicht, die sich unter anderem mit der Langzeitsicherheit von Endlagern, der gesellschaftlichen Akzeptanz und den ethischen und den rechtlichen Aspekten der Entsorgung beschäftigen. Durch diesen offenen Dialog sollen Vertrauen und Transparenz für die sichere Entsorgung hochradioaktiver Abfälle gefördert werden.

Einladung zur öffentlichen Abschlusskonferenz in Hannover

Die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle ist eine wissenschaftlich anspruchsvolle Aufgabe, die aber gleichzeitig von Diskursen und Konflikten in der Gesellschaft geprägt ist.

Unter dem Motto„Ein Ding der Unmöglichkeit? - Transdisziplinäre anwendungsorientierte Grundlagenforschung zur nuklearen Entsorgung“ lädt das TRANSENS-Team zur Abschlusskonferenz ein, die vom 13. bis 14. September 2024 im Leibnizhaus in Hannover stattfindet. Die Veranstaltung bietet eine Plattform, um die Ergebnisse der fünfjährigen Forschungsarbeit zu präsentieren und mit Expert:innen, Vertreter:innen der Arbeitsgruppen aus der Zivilgesellschaft und der interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. Neben Fachvorträgen wird es auch interaktive Formate geben, die einen tiefen Einblick in die komplexen Fragestellungen der Endlagerforschung ermöglichen.

Der 13. September – Freitag – ist insbesondere dem wissenschaftlichen Austausch zu den Ergebnissen aus fünf Jahren TRANSENS-Forschung gewidmet („Wissenschaftstag“).

Der 14. September – Samstag – wiederum steht primär im Zeichen des Austausches zwischen Wissenschaft und Gesellschaft („Bürger:innentag“). Dieser Tag ist als Mitmach-Veranstaltung konzipiert, bei der es weniger um trockene Vorträge und PowerPoint-Präsentationen geht. Stattdessen erwarten Sie spannende Marktstände, interaktive Workshops und Diskussionen, bei denen Sie selbst aktiv werden können.

Ziel der Veranstaltung ist es, die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur einem Fachpublikum, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie auf der offiziellen Webseite von TRANSENS unter www.transens.de.

Aktueller Bezug

Das Thema Atommüll und dessen Entsorgung ist derzeit sowohl in der Wissenschaft als auch in der öffentlichen Debatte stark präsent. Besonders die Frage „Wohin mit dem Atommüll?“ steht im Mittelpunkt und wird von Experten wie Klaus-Jürgen Röhlig, Professor für Endlagersysteme an der TU Clausthal und Teil der Entsorgungskommission des Bundeministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, kommentiert. Die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle hat an Brisanz gewonnen, da die Suche nach einem Endlager in Deutschland noch Jahrzehnte dauern könnte – vielleicht bis 2074, so das Öko-Institut in ihrer aktuellen Studie. Entscheidende Gründe sind die aufwendige Untersuchung potenzieller Standorte, komplexe Planungs- und Genehmigungsprozesse sowie die umfassende Einbindung der Bevölkerung, was die Suche zu einem der größten Umweltprojekte der Bundesrepublik macht. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie andere Länder mit der Atomkraft umgehen und welche Rolle sie künftig spielen wird. Mehr dazu in einem Fachgespräch mit Prof. Röhlig sowie im Podcast „Der Rest ist Geschichte“ und im Podcast „Bring mal den Müll runter – Endlager gesucht“.

Warum sich Studierende für die Endlagersuche engagieren sollten

Für Studierende bietet der Bereich der Endlagerung in Kombination mit der Circular Economy eine einzigartige Möglichkeit, sich in zentralen Zukunftsfeldern zu engagieren, die Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft miteinander verbinden. Während die sichere Entsorgung hochradioaktiver Abfälle eine enorme Herausforderung darstellt, fokussiert die Circular Economy an der TU Clausthal auf die Entwicklung nachhaltiger Wirtschaftsmodelle, die Ressourcen schonen und Abfall minimieren. In beiden Bereichen können Studierende interdisziplinär arbeiten, innovative Ansätze entwickeln und direkt zum Umweltschutz beitragen. Dadurch eröffnen sich vielfältige Karrierechancen in Forschung, Industrie und Politik – in einem stetig wachsenden Markt, der qualifizierte Fachkräfte dringend benötigt.

Kontakt und weitere Informationen

Bei Fragen zum Projekt, zur Zukunftsperspektive und/oder zur Konferenz steht das Institut für Endlagerforschung zur Verfügung. Ansprechpartner und detaillierte Informationen sind auf der Webseite www.transens.de oder des Instituts für Endlagerforschung der TU Clausthal zu finden.

 

Wissenschaftlicher Kontakt
Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig
Institut für Endlagerforschung
TU Clausthal
Tel. +49 5323 72-4920
Info@transens.de

Medienkontakt
Svenja Schachten
Koordinatorin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Endlagerforschung
TU Clausthal
Tel: +49 5323 72- 2173
Svenja.schachten@tu-Clausthal.de

Die Suche nach einem Endlager in Deutschland wird noch Jahrzehnte dauern und bietet Studierenden die Möglichkeit, sich in zentralen Zukunftsfragen zu engagieren und nachhaltig zum Umweltschutz beizutragen. Foto: IELF