Insbesondere die frühzeitige Planungsabsicherung und die realitätsnahe Darstellung im neuen Virtual-Reality-Labor der Abteilung für Anlagenprojektierung und Materialflusslogistik standen für Joachim Luther, Geschäftsführer der Vitec GmbH in Ilsenburg, bei der Zusammenarbeit mit den TU-Forschern im Vordergrund.
Die Firma Vitec produziert innovative Isolationsmaterialen, speziell für den Einsatz im Tiefsttemperaturbereich sowie in Brandschutztüren. Geschäftsführer Luther absolvierte ein Maschinenbaustudium an der TU Clausthal und arbeitet im Rahmen von Forschungsprojekten weiterhin mit dem Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit sowie dem Institut für Polymer- und Kunststofftechnik zusammen.
Den Mitarbeitern der Abteilung für Anlagenprojektierung und Materialflusslogistik stellte sich die Aufgabe, ein Fabrikgebäude mit mehreren Ausbaustufen zu planen, das die Produktionsanforderungen vollständig erfüllt und eine schrittweise Automatisierung der Produktion ermöglicht. Für die „Grüne-Wiese“-Planung stand ein etwa 15.000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung. „Zunächst galt es, eine detaillierte Datenaufnahme durchzuführen, bei der die Prozesse und Arbeitsabläufe erfasst wurden. Um die Prozesse in der neuen Produktionsstätte optimal zu gestalten, sind auch die Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Beschäftigten vor Ort besonders hilfreich“, erklärt Diplom-Wirtschafsingenieur Thomas Krüger. Im Anschluss erfassten die Forscher die vorhandenen Maschinen, die für die spätere 3D-Modellierung fotografiert und vermessen wurden.
Die Planung und Auslegung der neuen Produktionsbereiche fand dabei vollständig in einer dreidimensionalen Softwareumgebung statt. Unterstützend für die Fabrikplanungsaufgaben wurde das neue Virtual-Reality-Labor des Instituts eingesetzt. Es ermöglicht die räumliche Darstellung der CAD-Fabrikmodelle auf einer etwa 30 Quadratmeter großen Projektionsfläche. „Die Präsentation der 3D-Planung im Virtual-Reality-Labor sorgt durch den umfassenden Eindruck, den der Betrachter erhält, für eine realitätsnahe, virtuelle Begehung der Fabrik. Optimierungspotenziale und Planungsfehler, die teilweise am PC nicht erkannt werden, lassen sich in der virtuellen Umgebung wesentlich einfacher identifizieren“, erläutert Professor Bracht.
Aus Virtualität wird nun Realität. Basierend auf den Planungsergebnissen wird das neue Fabrikgebäude derzeit gebaut. Die Bauphase soll noch Ende des Jahres abgeschlossen werden, um Anfang 2016 mit der Produktion in der neuen Fabrik beginnen zu können.
Kontakt:
Dipl.-Wirtschaftsing. Thomas Krüger
Abteilung: Anlagenprojektierung und Materialflusslogistik
Institut für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit
Technische Universität Clausthal
E-Mail: thomas.krueger@imab.tu-clausthal.de
Telefon: +49 53 23 72- 2826