„Herr Schaumann, Sie haben Geschichte geschrieben an der TU Clausthal. Sie sind der einzige Leiter unserer mehr als 240 Jahre alten Hochschule im Oberharz, der sich sowohl Rektor als auch Präsident nennen durfte”, würdigte Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke seinen Vor-Vorgänger. Zunächst war der Chemiker Professor Schaumann nach mehr als acht Jahrzehnten Rektoratsverfassung der 37. und damit letzte Rektor der Universität (2000 bis 2002). Dann führte er von 2002 bis 2004 als erster die Bezeichnung Universitätspräsident. Verbunden mit der damals neuen Präsidialverfassung waren der Wegfall des Konzils, Veränderungen für den Senat und die Einführung des Hochschulrates.
Professor Schaumann – zudem von 1998 bis 2000 Prorektor für Studium und Lehre – war nicht nur ein Hochschulleiter des Übergangs, sondern auch einer des Umbruchs. Während seiner Zeit an der Spitze der Universität mussten die ersten Sparmaßnahmen des Hochschuloptimierungskonzepts (HOK) umgesetzt werden. Um diesen schwierigen Prozess zu moderieren, initiierte Interimspräsident Schaumann, ein Mann des Ausgleichs und des Dialogs, in 2002 das Professorium im Kloster Loccum. Noch heute ist die jährliche Zusammenkunft aller Clausthaler Professorinnen und Professoren in Loccum ein fester Bestandteil im Kalender der TU.
Auch Professor Karl-Heinz Spitzer, Dekan der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften, blickte auf das Wirken des in Hamburg am 16. September 1943 geborenen Ernst Schaumann zurück. Der leidenschaftliche Fahrradfahrer und Teetrinker hat seinen Lebensmittelpunkt heute wieder in der Hansestadt, fühlt sich der TU Clausthal aber weiter verbunden und ist immer wieder im Harz anzutreffen.
Moderiert von Professor Dieter Kaufmann rundeten drei Vorträge das Kolloquium ab: Professor Andreas Kirschning von der Leibniz Universität Hannover erörterte die Frage „Ist Organische Chemie eine Wissenschaft?”. Professor Henning Hopf (TU Braunschweig) referierte über „Chemie und Ethik”, und Dr. Guido F. Herrmann vom Wissenschaftsverlag John Wiley & Sons sprach über die „Zukunft wissenschaftlicher Publikationen”.
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