EU-Parlamentspräsident Schulz zu Gast an der TU Clausthal

Clausthal-Zellerfeld. „Wie geht es weiter mit Europa?“ Diese Frage diskutierte Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, am 21. September in der voll besetzten Aula der TU Clausthal mit Professor Mathias Erlei vom TU-Institut für Wirtschaftswissenschaft und Hermann Mehrens, Vorstand der Sparkasse Goslar/Harz.

„Ich hoffe, es geht gut weiter mit Europa, aber ich bin mir nicht sicher“, räumte Schulz ein. Der Parlamentspräsident hatte zunächst über die Geschichte der EU sowie über aktuelle Probleme gesprochen. Aus der Erfahrung der Versöhnung schöpfe sich der Legitimationsrahmen der europäischen Idee, an der die Bevölkerung allerdings zunehmend zweifeln würde. In diesem Zusammenhang zitierte der Europapolitiker den Filmregisseur Wim Wenders: „Aus der Idee ist Verwaltung geworden, jetzt denken viele, die Verwaltung war die Idee.“

Schulz forderte eine neue Kompetenzordnung für Europa. Die EU müsse als gemeinsamer, starker Wirtschaftsblock, als Weltregion agieren. Professor Erlei sieht Europa weniger als Block auf dem Weltmarkt. „Den Markt beherrschen Menschen, Unternehmen, nicht der europäische Block“, sagte der Volkswirtschaftler. „Haften wir mit Haut und Haaren für die Ziele der Europäischen Union?“, fragte Sparkassen-Vorstand Mehrens. Viele Bürger hätten Angst, in die Rolle des Zahlmeisters gedrängt zu werden. „Vernachlässigen sie nicht die Sorgen und Ängste der Menschen“, gab Mehrens zu bedenken.

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Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (r.), diskutierte unter anderem mit Professor Mathias Erlei (2. von rechts). Foto: Camillo Kluge