Die so genannte formelgebundene Mittelverteilung in der Grundfinanzierung seitens des Landes Niedersachsen hat für die TU Clausthal gravierende Mindereinnahmen zur Folge. Die TU sieht sich Fehlbeträgen gegenüber, die im Jahr 2008 auf etwa 1,5 Millionen Euro steigen werden. Zudem verpflichtet das „Hochschuloptimierungskonzept (HOK)“ der Landesregierung die TU zu drastischen Personalkürzungen. Vor dem Hintergrund geht es darum, „möglichst im Einvernehmen mit den Betroffenen den Einsatz von Ressourcen möglichst effizient zu gestalten“, sagt TU-Präsident Professor Dr. Edmund Brandt.
Langefeld hat nun als erster Professor der TU eine Zielvereinbarung mit der Hochschulleitung geschlossen. Die Vereinbarung schreibt für die nächsten vier Jahre fest, dass sich die Ausstattung seines Lehrstuhls verbessert. Diese Verbesserung ist das Ergebnis von Verhandlungen, die Langefeld mit dem Präsidium geführt hatte und denen Leistungsindikatoren zugrunde lagen, wie etwa die Anzahl an Doktoranden oder die eingeworbenen Drittmittel. Bestätigt eine Zwischenbegutachtung nach zwei Jahren die positive Entwicklung, dann stellt das Präsidium die verbesserte Ausstattung für die gesamten vier Jahre zur Verfügung. Nach vier Jahren finden dann erneut Verhandlungen über die nächste Zielvereinbarung statt.
„Die verbesserte Ausstattung bestätigt die bisher erbrachte Leistung meiner Abteilung“, sagt Langefeld zum Ergebnis der Verhandlungen mit dem Präsidium. Obwohl die formulierten Ziele anspruchsvoll seien, bedeute die Vereinbarung eine Absicherung seiner Arbeit. „Für die nächsten vier Jahre habe ich Planungssicherheit, unabhängig von politischen Beschlüssen.“
Ziele gemeinsam stecken
„Eine Ziel- und Leistungsvereinbarung ist das Ergebnis einer Abstimmung, die den fachlichen Schwerpunkt jeder Professorin und jedes Professors berücksichtigt“, erläutert Professor Dr. Hans-Peter Beck, TU-Vizepräsident für Forschung und Hochschulentwicklung, das Verfahren. Beck betont, dass die fachlichen Gepflogenheiten zum Teil sehr unterschiedlich seien und man nicht an alle Fächer dieselben Erwartungen richten könne. Gleichwohl ließen sich jedoch innerhalb eines Faches gewisse Anforderungen formulieren, die als Bezugsgrößen in die Zielvereinbarung eingingen.
Im Unterschied zur bisherigen Praxis orientiert sich die Ausstattung eines Lehrstuhls also an dem, was in Forschung und Lehre nachweislich geschieht. „Früher genossen neu ernannte Professoren einen großen Vertrauensvorschuss“, sagt TU-Präsident Brandt. Angesichts der schwindenden staatlichen Unterstützung müssten jetzt jedoch Erwartungen konkretisiert und in einen vertraglichen Rahmen gefasst werden. „Ein besseres Verhältnis von Ausstattung und Auslastung ist der einzige Weg für die TU, wettbewerbsfähig zu bleiben.“
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