„Ziel ist es, in den nächsten Monaten, zusammen mit Verantwortungsträgern vor Ort, eine regionale Handlungsstrategie zu erarbeiten und Projekte umzusetzen. Dabei wollen wir auch den Blickwinkel der Wissenschaft berücksichtigen“, sagte Wunderling-Weilbier bei einem Gespräch mit der Hochschulleitung. „Die TU Clausthal ist für die Region Gold wert“, ergänzte er. Neben dem Landesbeauftragten für den ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig gibt es seit Jahresbeginn Beauftragte für die Regionen Hildesheim, Lüneburg und Oldenburg. Im Rahmen des neuen Förderansatzes sei der Fokus nicht auf Landkreise, sondern Regionen gerichtet, so Wunderling-Weilbier.
Auch ihm liege die Region am Herzen, betonte Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke. Strategie der TU Clausthal sei es, in regionalen Kooperationen auch über den Oberharz hinaus zu strahlen. So ist die TU mit dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen nach Goslar gegangen, hat die „Initiative Zukunft Harz“ geprägt, ist Mitglied in der Universitätsallianz der Niedersächsischen Technischen Hochschule und bringt sich insbesondere durch das Großprojekt „Schaufenster Elektromobilität“ in die Metropolregion ein.
Mittelstandsoffensive Funktionswerkstoffe und Recycling
Dem neuen Landesbeauftragten stellten die Clausthaler gleich zwei konkrete Ideen für das Südniedersachsen-Programm vor. So präsentierte Dr. Dieter Meiners, Leiter des Instituts für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik, das Vorhaben „Mittelstandsoffensive Funktionswerkstoffe und Recycling“. In zahlreichen Produktionsbranchen halte immer mehr Leichtbau Einzug. Für die Umsetzung fehle es aber an Know-how. Deshalb möchte die Universität eine Initiative starten, in der mittelständische Unternehmen aus dem Harz-Raum und Forscher gemeinsam aktuelle Probleme der Betriebe lösen. Dank der entwickelten Innovationen könnten Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden.
Projektidee Software4Venture
Die zweite Idee erläuterte Professor Andreas Rausch, TU-Vizepräsident für Forschung und Informationsmanagement. „Die Informatik ist an unserer Universität stark, hat aber kein starkes Umfeld“, sagte der Software-Experte. „Es fehlt ein Speckgürtel von IT-nahen Software-Firmen in der Region.“ Zumal die Branche nachgewiesenermaßen ein Beschäftigungs- und Innovationsmotor sei. Um Unternehmensansiedlungen voranzutreiben, schlägt der Wissenschaftler das Projekt „Software4Venture“ vor. Dahinter stecken Forscher der Uni, die für Firmenkunden Software-Entwicklungen betreiben und in der Folge am Geschäftserfolg des innovativen Produkts oder der neuen Dienstleistung beteiligt werden. „Ein solches Geschäftsmodell“, so Professor Rausch, „wäre meines Wissens ganz neu.“
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