Das internationale Netzwerk der Ingenieurinnen und Ingenieure der Erdölförderindustrie (SPE) unterstützt an Universitäten mit geo- oder bergbautechnischem Fokus sogenannte „Student Chapters“. Der jährlich organisierte Student Technical Congress wird von der deutschen Sektion der SPE zusammen mit ihren Student Chapters an wechselnden Universitätsstandorten ausgerichtet. Aufgrund des von den Clausthaler Studierenden vorgelegten Konzeptes, basierend auf dem Erfolg aus 2023, entschied sich die SPE zum zweiten Mal in Folge für die TU Clausthal als Tagungsort.
„Die Möglichkeit, einen Kongress selbst zu planen und durchzuführen ist eine Erfahrung, die man in keiner Lehrveranstaltung sammeln kann“, betonte Prof. Philip Jaeger vom Institute of Subsurface Energy Systems.
Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer freute sich, die knapp 100 Teilnehmenden, die zu einem großen Teil von weit her angereist waren, an einer der „internationalsten Universitäten Deutschlands“ zu begrüßen. Während ihres Grußworts in der Aula Academica sprach sie zudem über die Veränderungen, die im Energiesektor weiter aufkommen werden. „Die Energiewende spielt auch an der TU Clausthal eine tragende Rolle.“
Die Ausbildung von Tiefbohringenieurinnen und -ingenieuren in Deutschland erfolgt derzeit ausschließlich in Clausthal und Freiberg. Der SPE-Präsident Olivier Houzé richtete das Wort direkt an die Studierenden: „Ihr seid wahrscheinlich unsere wichtigste und entscheidende Generation, um die Energiewende zu vollziehen.“ Die SPE hat sich eben dieser verschrieben und bietet dank ihres Fachwissens die Grundlage zur Nutzung des geologischen Untergrunds für die Speicherung von Wasserstoff, Kohlendioxid oder die Gewinnung von geothermischer Wärme. Laut der Roadmap „Tiefe Geothermie“ gibt es in Deutschland das Potenzial, hunderte neue geothermische Tiefbohrungen zu realisieren, um einen essenziellen Beitrag zur Wärmewende zu leisten.
Fachspezifisch vernetzen
Das Ziel der Veranstaltung bestand vor allem darin, Kontakte zu knüpfen, eigene Arbeiten vorzustellen und sich an den Ständen der Industrie über berufliche Perspektiven in der Erdöltechnik, Bohrtechnik, Geothermie und verwandten geowissenschaftlichen Disziplinen zu informieren. „Nutzt die Chance, stellt euch vor und erweitert euer Netzwerk“, appellierte Edna Michelle Bisso Bi Mba, Alumna der TU Clausthal. Im Rahmen eines Student Paper Contest präsentierten – neben einigen Clausthalern – Studierende aus Freiberg, Kazachstan, Rumänien und Mexiko ihre Arbeiten. Posterbeiträge im Festsaal der Aula Academica rundeten die offizielle Eröffnung der Tagung ab. Der dreitägige Kongress beinhaltete unter anderem eine Live-Show des Drillbotics®-Teams mit einer automatisierten Richtbohrung, ein sogenanntes „Young Professionals Panel“ und den „Clausthal-Bowl“: ein Wettbewerb, in dem sich Studierende in transnationalen Gruppen fachspezifischen Fragen stellen.
Während tagsüber der fachliche Austausch im Vordergrund stand, wurden die Abende von den Studierenden genutzt, um das Networking in lockerer Atmosphäre zu vertiefen. Ein BBQ und eine Abschlussparty sorgten für viel Spaß unter den Teilnehmenden.
Aufgrund der diesjährigen positiven Resonanz mit einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr, stehen die Chancen für die Bewerbung aus Clausthal zur Ausrichtung des nächsten studentischen Kongresses im Frühjahr 2026 erneut gut.
Kontakt:
TU Clausthal
Vanessa Jakubus
Telefon: +49 5323 72-5028
E-Mail: vanessa.jakubus@tu-clausthal.de