Energieforschung im Harz: Ministerin informiert sich

Goslar. Niedersachsens Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajic hat erstmals seit ihrem Amtsantritt im Februar das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal besucht. Ziel war es, sich über die Arbeit und Möglichkeiten der wissenschaftlichen Einrichtung und der benachbarten Fraunhofer-Gruppe zu informieren.

Empfangen wurde sie von Professor Thomas Hanschke, Präsident der TU Clausthal, dem Leiter des EFZN, Professor Hans-Peter Beck, und dem Leiter des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts in Goslar, Professor Wolfgang Schade. Gemeinsam gaben sie der Ministerin einen Einblick in die vielseitige, transdisziplinäre, universitätsübergreifende und praxisnahe Energieforschung im Harz.

Veranschaulicht wurde dies besonders durch eine Besichtigung der Laborbereiche des EFZN, bei der die Ministerin einen Eindruck von der aktuellen Forschung in Goslar aus erster Hand erhielt. Beispielsweise war sie Zeuge eines simulierten Ausfalls des Stromnetzes, auf den intelligente Systeme selbstständig reagieren und die Netzstabilität binnen Sekundenbruchteilen wieder herstellen. Gerade beim verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien in Niedersachsen, die eine geringere Energieeinspeisungsstabilität als herkömmliche Kraftwerke haben, werden solche Systeme zukünftig eine zentrale Rolle spielen um die bisher gewohnte Netzstabilität zu erhalten.

Besonders interessiert zeigte sich die Ministerin an der fachübergreifenden Verwendbarkeit der Harzer Forschung. So präsentierte ihr Professor Schade ein System zur 3D-Navigation innerhalb des menschlichen Körpers. Dabei wird durch Einsatz von faseroptischen Sensoren ein Verfahren verwendet, das andere Geräte in medizinischen Einrichtungen nicht beeinträchtigt. Ursprünglich wurden die Sensoren für die Untersuchung von Bohrlöchern in der Erdgasgewinnung entwickelt und eingesetzt. Nun ist das Verfahren in der Medizin, beispielweise bei der Legung von Kathetern, international nachgefragt.

Ministerin Heinen-Kljajic zeigte sich beeindruckt von der Arbeit im EFZN. Bei dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Niedersachsen gelte es Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die technischen Probleme und Umsetzungen im Blick haben. Auch weitere Faktoren, wie die rechtliche Umsetzung und die gesellschaftliche Akzeptanz, seien von zentraler Bedeutung. Die transdisziplinäre Struktur des EFZN sei dabei genau der richtige Ansatz diese Aufgabe zu lösen.

Kontakt:

Energie-Forschungszentrum Niedersachsen der TU Clausthal
Manuel Juhrs
Telefon: 05321 - 3816 8016

E-Mail: manuel.juhrs@tu-clausthal.de

Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajic verschaffte sich im EFZN in Goslar einen Einblick in moderne Energieforschung. Foto: Juhrs