Energieeffizienz: TU-Rechenzentrum spart Stromverbrauch von umgerechnet 32 Haushalten ein

Clausthal-Zellerfeld. Energieeffizienz ist ein wesentlicher Faktor innerhalb der Energiewende. An der TU Clausthal wird dieses Thema nicht nur in der Forschung betrachtet, sondern auch praktisch umgesetzt. Das zeigt ein Beispiel aus dem Rechenzentrum (RZ) der Universität. Durch Optimierungen konnte der jährliche Stromverbrauch um deutlich mehr als 100.000 Kilowattstunden (kWh) gesenkt werden.

Begonnen hatte die Umsetzung des Effizienzprojektes im Rechenzentrum in 2013. Im folgenden Jahr 2014 ließ sich der Stromverbrauch im Vergleich zum Referenzjahr 2012 um den Bedarf von 24 Vier-Personen-Haushalten (mit durchschnittlich je 4500 kWh pro Jahr) verringern. Und durch weitere Maßnahmen ging der Verbrauch in 2015 noch einmal um den Äquivalenzwert von weiteren acht Haushalten zurück. Finanziell gesehen sparte das RZ allein in 2015 mehr als 30.000 Euro an Energiekosten gegenüber dem Referenzjahr ein.

Christian Marg, Systemadministrator im Rechenzentrum, steht im Serverraum der Einrichtung. Fast alle Computer an der TU Clausthal, so berichtet er, greifen auf die in den Serverschränken steckende Technik zurück. Neben dem eigentlichen Nutzen - Webseiten wie www.tu-clausthal.de zum Abruf bereitzuhalten und (Forschungs-)Daten zu speichern oder zu verarbeiten - wird beinahe die komplette elektrische Energie, die die Server benötigen, in Wärme umgewandelt. Damit die Server trotzdem nicht überhitzen und im zulässigen Luftfeuchtigkeitsbereich arbeiten können, bedarf es einer umfangreichen Klimatisierung. „In diesem Bereich ließen sich in den vergangenen Jahren die Einsparungen realisieren“, erläutert Marg.

Umbauarbeiten haben stattgefunden, Lüftung und Kühltechnik, die noch aus dem Jahr 1987 stammten, wurden erneuert und weiterentwickelt. Die Kosten, auch ein Planungsbüro war beteiligt, betrugen rund 250.000 Euro. „Das neue System ist jetzt mit moderner EDV versehen. Es gibt eine bessere Visualisierung und wesentlich mehr Messstellen“, so Marg. Seit die innovative Anlage läuft, werden die Messwerte kontinuierlich überwacht und die Einstellungen immer wieder optimiert. Auch Einflüsse des Harzer Wetters auf die Klimatisierung werden berücksichtigt. So mussten, obwohl das hiesige kühle Wetter eigentlich optimal für den RZ-Betrieb ist, für die kalten Winter Anpassungen vorgenommen werden, um den Einspareffekt aufrecht zu erhalten.

Und was passiert, wenn im Serverraum die Lüftungsanlage mal nicht funktioniert? „Wenn die Kühlung ausfällt, müssen wir schnell reagieren. Denn in nur wenigen Minuten würde die Raumtemperatur auf rund 40 Grad ansteigen“, sagt der gelernte Fachinformatiker Christian Marg, der Gefallen daran gefunden hat, das Zusammenspiel von digitaler Systembetreuung und Haustechnik zu optimieren: „Zur Sicherheit gibt es noch eine zweite, die alte Lüftungsanlage, und eine Notkühlung existiert auch.“ Dann sollten die Rechner der Uni eigentlich einen „kühlen Kopf“ behalten.

Kontakt:

TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Christian Marg, Systemadministrator im Rechenzentrum, gibt im Serverraum technische Erläuterungen. Foto: Ernst