Energie-Campus: Gläserner Würfel für mehr Transparenz

Goslar. Ob Geothermiebohrungen oder faseroptische Sensorsysteme, auf dem Goslarer Energie-Campus der TU Clausthal entsteht derzeit ein Energie-Pavillon aus Glas, der künftig die Arbeit im Fraunhofer Heinrich-Hertz Institut (Fraunhofer HHI) und dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) transparent machen soll.

„Der Glas-Pavillon dient zur Außendarstellung unserer Arbeit“, erklärt Professor Wolfgang Schade, Leiter der Außenstelle des Fraunhofer HHI und EFZN-Vorstandsmitglied. Es sei ein guter Weg der Öffentlichkeit zu zeigen, an was auf dem Campus geforscht werde. Der Würfel setzt sich aus elektrochromen Glasscheiben zusammen, die das einfallende Licht absorbieren und so das Aufheitzen durch Sonneneinstrahlung verhindern. Doch das ist längst nicht alles. „Faseroptische Sensoren messen die Verformungen der Scheiben“, sagt Schade. So ließe sich die mechanische Verspannung der Gläser bei unterschiedlichem Lichteinfall bestimmen. Ein wichtiges Forschungsfeld, das auch in Saudi Arabien von großem Interesse ist, weiß der Clausthaler Professor. Dort seien die Fassaden der Häuser selten gerade und meist aus Glas, das enormer Hitze standhalten muss. Leicht gehen Scheiben zu Bruch.

Um die Konstruktion ganz im Sinne der Forschung im EFZN energieeffizient zu beheizen, beziehungsweise zu kühlen, wurden zwei Geothermiebohrungen vorgenommen. Die so gewonnene Erdwärme wird auf einem Monitor im Pavillon angezeigt. „Damit wollen wir auch zeigen, dass Erdwärme permanent zur Verfügung steht“, so Schade, „mit etwa drei Kilowatt pro Loch.“ Mehrere Solar Panels liefern dem Würfel ebenfalls Energie. Künftigen Studierenden solle gezeigt werden, dass auf dem Campus Energiethemen umfangreich bearbeitet werden.

Ursprünglich stand der Glaswürfel auf dem Braunschweiger Domplatz, fungierte unter anderem als interaktives Kunstobjekt im Jahr „Deutschlands Stadt der Wissenschaft 2007“. Für 100.000 Euro, die zum Teil von Sponsoren getragen werden, wird er nun Stück für Stück ein Teil der Forschung auf dem Energie-Campus in Goslar.

Kontakt:


Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN)


Anna Tietze


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Professor Wolfgang Schade hält den gläsernen Würfel für einen guten Weg, der Öffentlichkeit die Arbeit auf dem Energie-Campus näher zu bringen. (Foto: Tietze)