(red) Prof. Wan Gang wurde 1952 in Schanghai geboren. Direkt nach seiner Ausbildung zum Maschinenbauingenieur an der Tongji Universität ging er nach Deutschland. Von 1985 bis 1990 hat Wan Gang als Wissenschaftlicher Mitarbeiter 5 Jahre lang an der Technischen Universität Clausthal gearbeitet und 1991 im Bereich Antriebstechnik promoviert. Nach seiner Promotion war er bis 2000 bei der Audi AG im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Es folgte im Jahr 2001 der Ruf an seine chinesische Heimatuniversität, ein Lehr- und Forschungsinstitut für Kraftfahrzeugtechnik aufzubauen. 2004 wurde er zum Präsidenten der Tongji-Universität ernannt. Seit Januar 2005 ist Professor Wan Gang zudem Mitglied im Aufsichtsrat von Thyssen Krupp.
Auch nach seiner Promotion pflegte Prof. Wan Gang einen engen Kontakt zu seiner deutschen Heimatuniversität, der TU Clausthal. Er war als Lehrbeauftragter tätig und wurde zum Initiator und zur treibenden Kraft für die intensive Kooperation der TU mit der chinesischen Tongji Universität.
2005 wurde Prof. Wan Gang aufgrund seiner Verdienste um die deutsch-chinesische Zusammenarbeit von Ministerpräsident Christian Wulff das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens verliehen.
Wan Gang hat einen Traum. Er wünscht sich, dass auf Chinas Straßen Wasserstoff-Autos fahren, die kein Benzin benötigen und das Land von Ölimporten unabhängig werden lässt. Nun ist er zum Forschungsminister berufen worden und hat mehr denn je die Möglichkeit, seinen Traum zu verwirklichen. Inzwischen hat Chinas Regierung die Herstellung von Hybridantrieben als Schlüsselprojekt in ihren Fünfjahresplan aufgenommen. Bereits 2006 wurden in Schanghai zehn Wasserstoff-Autos getestet. Wan Gang suchte dabei auch die Zusammenarbeit mit VW. 100 Wagen will er bei den Olympischen Spielen 2008 und über 1000 zu Shanghais Weltausstellung Expo 2010 fahren sehen. Ab 2012 hofft Wan Gang in Schanghai jährlich 10.000 Autos zu produzieren. Zuerst für den öffentlichen Verkehr und dann für Privatnutzer.
Wan Gang ist ein Beweis dafür, dass man in China Minister werden kann, auch wenn man nicht der KP angehört. Er ist Mitglied und Vizevorsitzender der Zhigong-Partei, eine 1925 in den USA für Auslandschinesen gegründete Partei, die 1947 als eine der acht sogenannten demokratischen Blockparteien ein permanentes Koalitionsbündnis mit der Kommunistischen Partei einging.