EFZN stellt Erdkabelstudie auf Fachtagung in Berlin vor

Berlin. Die Umweltministerien des Bundes und Niedersachsens sowie die Deutsche Umwelthilfe haben am 15. März in Berlin eine Tagung zum Netzausbau veranstaltet. In diesem Rahmen stellte das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal die Studie „Ökologische Auswirkungen von 380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen“ vor.

Die Studie wurde von Oktober 2009 bis Dezember 2011 erstellt, Auftraggeber war das Bundesumweltministerium. Dazu kooperierten unter dem Dach des EFZN das Institut für Energieversorgung und Hochspannungstechnik der Leibniz Universität Hannover, das Institut für deutsches und internationales Berg- und Energierecht der TU Clausthal mit Professor Hartmut Weyer und der Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Universität Göttingen mit dem Hamburger Umweltplanungsbüro OECOS GmbH. Leitung und Koordination des Projekts lagen beim EFZN in den Händen von Professor Hans-Peter Beck und Ass. jur. Wolfgang Dietze.

Ziel war es, die verschiedenen technischen Möglichkeiten des Ausbaus der Höchstspannungsnetze auf Basis der 380-kV-Drehstrom- und Gleichstrom-Technik zu untersuchen und zu bewerten. Insbesondere verglichen die Wissenschaftler die Erdverkabelung mit der Freileitungstechnik im Hinblick auf Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes, der Landschaftsverträglichkeit sowie technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Voraussetzungen.

Die Studie zeigt unter anderem auf, dass pauschale Bewertungen der verschiedenen Übertragungstechniken nicht möglich und daher Einzelfalluntersuchungen nach ökologischen, technischen, wirtschaftlichen und juristischen Gesichtspunkten notwendig sind. Herausgekommen sind transparente und nachvollziehbare Bewertungsgrundlagen zur Auswahl geeigneter Übertragungstechnologien in Form von Kriterienkatalogen und Empfehlungslisten. Insbesondere mit diesen Instrumenten will die Studie bei der Abwägung zwischen Freileitung und Erdkabel - in ihren jeweiligen technischen Ausführungen - eine praxisnahe Entscheidungshilfe für Planungsakteure bieten und damit ihren Beitrag zum erforderlichen Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes leisten.

Der Abschlussbericht zur Studie besteht aus vier Teilbänden, die in der EFZN-Schriftenreihe im Cuvillier Verlag Göttingen erschienen sind. Online ist er hier abrufbar. Neben einer Zusammenfassung berichten die drei Arbeitsgruppen Umwelt, Ökonomie/Technik und Recht umfangreich von ihren Ergebnissen.

Details zu den jeweiligen Bänden der EFZN-Schriftenreihe finden Sie hier.

Kontakt:


Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN)


Anna Tietze


Telefon: (05321) 3816-8016


E-Mail:

anna.tietze@efzn.de

In der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin präsentierte das EFZN-Team um die Clausthaler Professoren Hans-Peter Beck (2.v.r.) und Hartmut Weyer (3.v.r.) die Erdkabelstudie.