EFZN: Energiespeicher und Solarzellen im Fokus

Goslar. Silicium ist Schwarz. Davon konnten sich die 45 Teilnehmer der Infoveranstaltung am Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) überzeugen. Unter dem Motto „Energieforschung heute für morgen“ hatte das Zentrum der TU Clausthal auf den EnergieCampus nach Goslar eingeladen.

Ein Programmpunkt der Veranstaltung bildete der gläserne Forschungswürfel des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI), in dem unter anderem ein Exponat zur Infrarotabsorption von schwarzem Silicium präsentiert wurde. Diplom-Physikerin Julia Waltermann forscht für das EFZN im Bereich Grundlagen neuer Energietechnologien mit Kollegen vom Fraunhofer HHI an einer dritten Generation von Solarzellen, die mithilfe des schwarzen Siliciums auch das infrarote Licht absorbieren, das bisher noch ungenutzt hindurchgeht.

Um die disziplinübergreifende Forschungsarbeit am EFZN möglichst praxisnah vorzustellen, referierte Diplom-Wirtschaftsingenieur Marko Schmidt über das Projekt „Pumpspeicherwerke unter Tage“. Darin wurde untersucht, ob sich stillgelegte Bergwerke als Pumpspeicher anbieten. Geeignet ist unter anderem der Wiemannsschacht bei Bad Grund, der nicht nur im Harz das erste Pumpspeicherwerk unter Tage werden könnte. Die Gäste aus Goslar, Bad Harzburg, Vienenburg, Lautenthal, Langelsheim, Clausthal-Zellerfeld und Braunschweig reagierten insbesondere mit Fragen zur zeitlichen Realisierbarkeit und zu notwendigen Baumaßnahmen.

Im Energiespeicherlabor des EFZN erklärte Diplom-Ingenieur Ralf Benger, wie er verschiedene Speichertechnologien zusammenschließt und regelt, um die unterschiedlichen Eigenschaften der Speicher wie Anregelzeiten, Alterung und Kosten zu einem optimierten Energiespeichersystem zusammenzuführen. So können zum Beispiel Leistungsschwankungen zukünftiger (regenerativer) Energieversorgungssysteme im Zeitbereich weniger Millisekunden bis etwa einer Stunde ausgeglichen werden.

Zum Programm zählte außerdem das Thema Elektromobilität, das mit dem E-Forschungsfahrzeug der TU Clausthal, einen Tesla, eindrucksvoll präsentiert wurde. Mit der Zahl der Teilnehmer an der Infoveranstaltung zeigte sich Dr. Jens Peter Springmann, Leiter der EFZN-Geschäftsstelle, mehr als zufrieden: „Mit 30 Anmeldungen hatten wir gerechnet. Es freut uns sehr, dass unsere Erwartungen deutlich übertroffen wurden.“

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Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN)


Anna Tietze


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Julia Waltermann (rechts) erklärt im gläsernen Forschungswürfel auf dem EnergieCampus wie schwarzes Silicium die Effizienz von Solarzellen steigern könnte. (Foto: Tietze)