Vorrangige Aufgabe wird die im Jahr 2015 eingeleitete organisatorische Weiterentwicklung des EFZN hin zu einem gemeinsamen wissenschaftlichen Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg sein. „Niedersachsen ist das Energieland Nr. 1, und auch die niedersächsische Energieforschung ist spitze. Das wollen wir stärker als bisher öffentlich hervorheben“, betont Agert und ergänzt: „Es geht uns darum, die Kräfte des Landes stärker zu bündeln, um national und international den gebührenden Impact zu erzeugen.“ Ziel sei es, eine landesweite Kooperationsplattform zu schaffen, über die sich zum Beispiel standortübergreifende Drittmittelprojekte initiieren lassen.
Neben seiner Professur an der Universität Oldenburg leitet Agert das ebenfalls in Oldenburg ansässige Institut für Vernetze Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und engagiert sich seit dem Jahr 2009 im EFZN. Stellvertretender EFZN-Vorstandssprecher wird künftig Professor Michael H. Breitner sein, Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover.
Agert und Breitner dankten Professor Beck für seine langjährigen Verdienste um das EFZN. Mit ihm verlässt ein Gründungsvater das Forschungszentrum, das er aufgebaut hat und an dessen erfolgreicher Entwicklung Beck in den ersten zehn Jahren seines Bestehens maßgeblichen Anteil hatte. Bestätigt wurde dies im November 2016 mit der positiven Evaluation des EFZN durch die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen.
Professor Beck stieß Prozesse an, von denen das EFZN auch lange nach seinem Ausscheiden noch profitieren wird, und prägte zudem Forschungsansätze, die am Anfang ebenso visionär waren wie sie heute zukunftsweisend sind. So stellte er bereits in den Gründungsjahren des EFZN einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz in den Fokus seiner Forschung zur Energiewende. Zudem war Beck von Anfang an davon überzeugt, dass nur durch transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft und dem dabei entstehenden Wissenstransfer die Herausforderungen bei der Transformation des fossilen Energiesystems in ein zukünftiges nachhaltiges System erfolgreich bewältigt werden können.
Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung des EFZN zog Professor Beck zum Abschluss seiner Amtszeit folgendes Fazit: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben mich gelehrt, dass eine Kernfrage lautet, wieviel Kooperation und wieviel Konkurrenz Forschung generell braucht. Aus meiner Sicht sollte es im Fall der Energieforschung etwas mehr Kooperation als Konkurrenz sein, da genug Forschungsthemen und -mittel für alle da sind, und wir viele Fragestellungen nur gemeinsam angehen können. Sollte sich dieses Bewusstsein unter einer neuen Führung im EFZN durchsetzen, ergeben sich sehr gute Chancen für die niedersächsische Energieforschung.“
Das EFZN wurde im Jahr 2006 mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesregierung gegründet. In seiner Kernaufgabe soll es eine Brückenfunktion zwischen Forschung und Praxis wahrnehmen. Vor diesem Hintergrund werden die Energieforschungskompetenzen der fünf Vertragspartner aus den Bereichen Natur- und Ingenieurswissenschaften sowie Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften gebündelt und strategisch abgestimmt. Durch die enge Verzahnung der Forschungsaktivitäten wird zudem ein verstärkter Aufbau technologischen Wissens mit der dazugehörigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angestrebt.
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