Der bislang in München arbeitende Software‐Ingenieur ist einer von zunächst elf Stipendiaten, die drei Jahre lang an einem der NTH‐Standorte in Clausthal, Braunschweig oder Hannover zur Elektromobilität forschen und ihre Dissertationen anfertigen. Programmkoordinator Dr. Christian Bartelt von der TU Clausthal freut sich über die qualifizierten Kandidaten, denen die NTH in der ersten Bewerberrunde ein Stipendienangebot machen konnte. Fünf von ihnen - darunter Wolfgang Schwedler - werden am Forschungsverbund IPSSE auf dem Energie-Campus der TU Clausthal in Goslar angesiedelt sein. Insgesamt sind 20 NTH-Promotionsstipendien zu vergeben.
Mit dem Zukunftsthema Elektromobilität gibt die Uni-Allianz wichtige Impulse für Wissenschaft und Industrie - schließlich soll Deutschland Leitanbieter und Leitmarkt für Elektromobilität werden. Das ist das erklärte Ziel der Bundesregierung und der deutschen Industrie. Um dies zu erreichen, sind enorme Kraftanstrengungen nötig. Die Ausbildung hochqualifizierten Ingenieurnachwuchses im Bereich Elektromobilität ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
„Nicht nur neue Materialien für Energiespeicherung und Energieumwandlung müssen entwickelt werden“, sagt Professor Andreas Rausch von der TU Clausthal als Vorstandssprecher des Programms. Entscheidend seien auch neue Geschäftsmodelle, neue Steuerungsmöglichkeiten für intelligente Stromnetze sowie Simulationswerkzeuge, um künftige Konzepte zu beurteilen und weiterzuentwickeln. „Hier setzt das kooperative Promotionsprogramm Elektromobilität an“, so Rausch.
So erheben die Wissenschaftler Daten etwa über Energieverbrauch, Navigation, Streckenprofil und Klima und entwickeln daraus ein computergestütztes, vorausschauendes Energiemanagement. Rausch erläutert dies anhand eines Beispiels: „Fährt ein Elektroauto einen Berg hoch, ist es sinnvoll, wenn das Fahrzeug automatisch auf Energiesparmodus umstellt und kurzfristig sogenannte Komfortverbraucher wie Sitzheizung, Klimaanlage oder Radio ausschaltet. Fährt man den Berg dann hinunter, werden die Komfortverbraucher wieder angeschaltet - und speisen sich ohne Energieverlust direkt aus der bei der Talfahrt zurückgewonnenen Energie.“
Gemeinsam forschen heißt dabei das Motto. Es kooperieren Wissenschaftler der NTH, des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen in Goslar, der Hochschule Hannover, der Ostfalia und des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik. Sie bündeln verschiedene Kompetenzen an der Schnittstelle zwischen Natur‐, Ingenieur und Wirtschaftswissenschaften. Die standortbezogene Doktorandenausbildung wird hierbei durch ein standortübergreifendes interdisziplinär ausgelegtes Qualifizierungsprogramm ergänzt. Ziel ist es, grundlegende Ansätze für die Generation 2020+ von Elektromobilität in den Sektoren Automobil, Energie sowie Informations‐ und Kommunikationstechnik zu erforschen. So soll ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen einem intelligenten Energienetz, „mitdenkenden“ Elektrofahrzeugen und dem Verkehr erreicht werden.
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