Zum 1. März 2015 hatten die ersten drei Beschäftigten ihre Arbeit am DSC in Celle aufgenommen. Die Residenzstadt ist bekanntlich das Zentrum der deutschen Erdöl-, Erdgas- und Geothermie-Industrie. Viele Dienstleister und Operatoren der einschlägigen Industrie haben ihre Betriebe in der Stadt oder der näheren Umgebung. Dies war auch ein wesentlicher Grund, die Forschungseinrichtung für Tiefbohrforschung in Celle anzusiedeln.
In den ersten sechs Monaten nach Inbetriebnahme des DSC wurde die Personalstärke auf mittlerweile sechs Mitarbeiter erhöht. Das Team setzt die Ziele des EFRE-Projekts „Forschungszentrum Drilling Simulator der Technischen Universität Clausthal am Standort Celle“ um - EFRE steht für Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Dabei wurde das wissenschaftliche Konzept von Professor Joachim Oppelt - er leitet den DSC und hat gleichzeitig die Professur für Tiefbohrtechnik, Erdöl- und Erdgasgewinnung an der TU Clausthal inne - und seinen Mitarbeitern mit Blick auf den globalen Stand der Technik in Forschung und Industrie weiterentwickelt. Die Forschungseinrichtung wird einen Software- und einen Hardware-Simulator aufweisen, deren Finanzierung das Land Niedersachsen übernimmt. Im ersten Halbjahr 2016 soll dieser Aufbau im Wesentlichen abgeschlossen sein.
In den vergangenen Monaten gelang es bereits, zwei von der Industrie beauftragte Projekte für den DSC zu akquirieren. Mit den beiden Projekten, die von zwei lokalen Vertretern internationaler bohrtechnischer Dienstleister vergeben wurden, ist im Oktober begonnen worden. Im einen Fall handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Institut für Technische Mechanik der TU Clausthal, Projektleiter ist Professor Gunther Brenner. Die Arbeit beinhaltet Tätigkeiten im Bereich der computerbasierten Strömungssimulation, die hauptsächlich am Institut in Clausthal durchgeführt, aber vom DSC mit betreut werden. Das zweite Projekt ist deutlich praktischer ausgerichtet. Hier werden am Drilling Simulator Celle in der sogenannten „Flow Loop“ in waagerechter Bohrführung experimentelle Untersuchungen bzw. Messungen an Modulen neu entwickelter Untertage-Bohrsysteme durchgeführt. Zwar ist die „Flow Loop“ derzeit noch nicht komplett aufgebaut; die bereits vorhandene Ausrüstung gestattet es jedoch, den Prüfling mit einer Fließrate von 2.000 Litern pro Minute zu durchströmen und mit entsprechenden Sensoren Messungen durchzuführen.
„Die aktuellen Kundenprojekte sind zwar umfangsmäßig noch recht begrenzt. Entsprechende Erweiterungen und langfristige Beauftragungen erscheinen jedoch realistisch“, so Professor Oppelt. Mit weiteren Firmen der einschlägigen Industrie laufen Gespräche über neue Projekte, auch unter Einbeziehung des Software-Simulators. Darüber hinaus wurde mit dem Beantragen öffentlich geförderter Projekte begonnen. Im Zusammenhang mit den zusätzlichen öffentlichen und privaten Projekten soll mittelfristig auch die Zahl der Mitarbeiter am DSC deutlich gesteigert werden.
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