Die Physikerin hält seit 1995 am Institut für Nichtmetallische Werkstoffe der TU Clausthal eigenverantwortlich die Vorlesung „Recycling von und mit Glas“. Ihre Lehrtätigkeit sei von profundem Wissen und von pädagogischem sowie didaktischem Geschick geprägt, so die Gutachter. Sie engagiert sich auch aus der Ferne als Privatdozentin der Universität Bayreuth für ihre Studenten, Diplomanden und Doktoranden an der TU Clausthal.
Professorin Edda Rädlein ist am 10 September 1960 in Gereuth in Bayern geboren und studierte an der Universität Erlangen Physik. Nach ihrer Diplomprüfung arbeitete sie zeitweise als Stipendiatin der Minna-James-Heineman Stiftung zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Wissenschaft am Osservatorio Astronomico di Trieste in Italien auf dem Gebiet der Doppelsternforschung. Ihr Promotionsstudium nahm sie 1987 im Fach Werkstoffwissenschaften am Institut für Nichtmetallische Werkstoffe der TU Clausthal auf. Das Thema ihrer industrienahen Dissertation behandelt die Simulation der Wechselwirkung von Weltraumstrahlung mit Glas und Glaskeramik. Darin konnte sie ihr Interesse, die Astronomie, mit ihrem beruflichen Schwerpunkt, dem Werkstoff Glas, verbinden. Die Doktorprüfung legte sie 1991 an der TU Clausthal ab. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Metallurgie und Werkstoffwissenschaften und im Fachbereich Nichtmetallische Werkstoffe setzte sie ihre Forschungsarbeit fort.
Von 1997 bis 1998 erhielt sie ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft und legte 1999 mit ihrer Habilitationsschrift „Werkstoffkundliche Beurteilung von Gläsern und Schichten mit Rastersondenmikroskopie“ die Grundlage für eine neue nanotechnologische Analysetechnik. Für ihre Arbeit wurde sie 2000 mit dem renommierten Adolf-Dietzel-Industriepreis der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft ausgezeichnet. Seit 2001 arbeitet sie als wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Keramische Werkstoffe der Universität Bayreuth und koordiniert dort die Forschungsstelle „Werkstoffverbunde und oberflächenveredelte Produkte aus Glas (WOPAG). Als Kennerin der Forschungslandschaft und mit besten Kontakten zu Industriepartnern ist sie mittlerweile anerkannte Expertin auf den Gebieten Glas und Glasveredelung.