Als Honorarprofessor wird Harald Ludanek, der seit 2011 Lehrveranstaltungen im Oberharz hält, das Gebiet „Management und Technik in der Fahrzeugentwicklung“ vertreten. Universitätspräsident Professor Thomas Hanschke würdigte den Kollegen mit Blick auf seine Tätigkeit im Hochschulrat „als engagierten, praxisnahen und unkomplizierten Teamplayer“. Dessen beeindruckende berufliche Karriere hatte in Clausthal 1980 ihren Anfang genommen. Harald Ludanek studierte Allgemeinen Maschinenbau und promovierte danach am TU-Institut für Technische Mechanik.
Dieses Institut sei gewissermaßen eine Schmiede für Führungskräfte und hohe wissenschaftliche Kompetenz, unterstrich Professor Hanschke. Er führte gleich mehrere Beispiel dafür an, welch herausgehobene Positionen einstige Mitarbeiter heute einnehmen: So steht Professor Holger Hanselka an der Spitze des Karlsruher Instituts für Technologie. Professor Jens Strackeljan ist Rektor der Universität Magdeburg. Professor Werner Hufenbach hat an der TU Dresden das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik mit 240 Beschäftigten aufgebaut. Professor Gunther Brenner, der am Institut für Technische Mechanik die Strömungsmechanik vertritt, ist zum Clausthaler Vizepräsidenten für Studium und Lehre ernannt worden. Und Professor Michael Jischa hält als Emeritus des Instituts noch heute bundesweit Vorträge zu den Themen Technikbewertung und Nachhaltigkeit.
Schon während seiner Zeit in Clausthal - das betonte der ehemalige Weggefährte Professor Hufenbach in seiner Laudatio - habe Harald Ludanek seine Vielseitigkeit oft unter Beweis gestellt. Als etwa 1987 ein Rotorprüfstand unverzüglich eingemauert und verfliest werden musste, auf die Schnelle aber keine Handwerker verfügbar waren, habe der im hessischen Eschwege geborene Ludanek die Sache übers Wochenende selbst in die Hand genommen. Neben dem Handwerklichen und natürlich seinem ausgeprägten Verständnis von Technik sei Harald Ludanek ein hervorragender Gitarrenspieler. „Ich habe ihn immer geschätzt als kompetenten, kreativen Gesprächspartner mit Visionen, Weitblick und großer Umsetzungskraft von der Theorie in die Praxis“, sagte Professor Hufenbach.
1992 von der TU Clausthal zum Volkswagen-Konzern gewechselt, machte der Automobilingenieur schnell Karriere. Unter anderem verantwortete er die Konzern-Entwicklungssteuerung (2000 bis 2002). Bis 2007 leitete Ludanek dann als Mitglied des Vorstands die Technische Entwicklung von Skoda. Anschließend übernahm er die Gesamtfahrzeugentwicklung und den Versuchsbau bei VW. Seit 2012 leitete der Inhaber eines Bus- sowie Lkw-Führerscheins als Vorstand die Forschung und Entwicklung bei Scania in Schweden, bevor er im Februar zu VW-Nutzfahrzeuge kam. „Für mich“, so Ludanek, „ist es immer eine Herzensangelegenheit gewesen, Ingenieur zu werden und die Technik besser zu verstehen.“ Direkt nach seiner Bestellung zum Honorarprofessor hielt er seine Antrittsvorlesung über „Zukunftsfähige Mobilitäts- und Transportmanagementsysteme“.
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