Digitalisierungsprofessuren: Erfolg für TU Clausthal und Ostfalia

Das Verbundprojekt setzt sich im Feld von 14 Hochschulen durch und erhält Förderung für bis zu zehn Professuren mit entsprechender Ausstattung sowie weitere 8,3 Millionen Euro.

Mit einem gemeinsamen Antrag haben sich die Technische Universität Clausthal und die Ostfalia Hochschule im Bewerbungsverfahren um die begehrten, vom Land geförderten Digitalisierungsprofessuren für Niedersachsen durchgesetzt. Das Verbundprojekt wird für bis zu zehn zusätzliche Professuren stufenweise mit jährlich 1,74 Millionen Euro gefördert. Zudem stehen temporäre Mittel in Höhe von rund 8,3 Millionen Euro zur Verfügung, etwa für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Infrastruktur. Dies teilte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur am 11. November mit.

Der Clausthaler Präsident Professor Joachim Schachtner und Ostfalia-Präsidentin Professorin Rosemarie Karger freuen sich, dass der gemeinsame Antrag „Digitale Transformation nachhaltiger Prozesse und Dienste“ überzeugen konnte: „Wir sind stolz, dass die Zusammenarbeit zwischen der TU Clausthal und der Ostfalia Hochschule beim Wettbewerbsverfahren um die Digitalisierungsprofessuren so erfolgreich war. Die Entscheidung zeigt uns, dass wir beim Thema Digitalisierung mit unserem kooperativen Ansatz, der sich im gemeinsamen Studiengang Digital Technologies beider Hochschulen bereits in der Studienpraxis niederschlägt, auf einem zukunftsweisenden Weg sind“, sagt Ostfalia-Präsidentin Karger.

Wichtig für das wissenschaftliche Profil der TU Clausthal

„Die Digitalisierung spielt für das wissenschaftliche Profil der TU Clausthal und dessen Weiterentwicklung eine bedeutende Rolle. Nachdem wir vor einem halben Jahr als erste Universität als ,Digitaler Ort Niedersachsen‘ ausgezeichnet worden sind, freut es mich ganz besonders, dass wir nun auch in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule bei den Digitalisierungsprofessuren erfolgreich waren. Die zusätzlichen Professuren geben uns die Möglichkeit, das Querschnittsthema Digitalisierung noch zielführender voranzutreiben, insbesondere für gemeinsame Projekte mit der Ostfalia wie unseren neuen Studiengang Digital Technologies“, so Professor Schachtner.

Der Studiengang „Digital Technologies“, der zum Wintersemester 2019/20 an den Start ging, ist einer der vielen Bausteine der gemeinsamen strategischen Ausrichtung beider Hochschulen in puncto Digitalisierung. In Lehre, Forschung und Transfer wird dabei besonders die Schnittstelle zwischen Informatik und verschiedenen Anwendungsfächern im Bereich Mobilität, Energie, Kreislaufwirtschaft und Industrie 4.0 in den Fokus genommen, um den Anforderungen der digitalen Transformation Rechnung zu tragen.

Die TU Clausthal und die Ostfalia verbindet eine langjährige Partnerschaft in Forschung und Lehre. Neben Austausch und Anerkennung von Lehrveranstaltungen sind der Auf- und Ausbau gemeinsamer Studienangebote und kooperativer Forschungs- und Promotionsprogramme ein klar formuliertes Ziel im Kooperationsvertrag. Als erster gemeinsam zu entwickelnder Bereich ist die Digitalisierung ins Visier genommen worden. Durch die nun eingeworbenen, zusätzlichen und unbefristeten Digitalisierungsprofessuren werden die Kapazitäten für dieses Thema deutlich gestärkt.

Professor Rausch: „Selbstbestimmt und aktiv mitgestalten“

Die Bedeutung für die Region unterstreicht Professor Andreas Rausch, an der TU Clausthal Beauftragter für Informationsmanagement und Digitalisierung: „Die rasant fortschreitende Digitalisierung erzeugt permanent neue Veränderungen in unserem Alltag. Um bei diesem Innovationstempo die Veränderungen aus unserer Region heraus selbstbestimmt und aktiv mitgestalten zu können, ist innovatives, projektbezogenes und anwendungsorientiertes Studieren und Forschen notwendig, wie wir es bereits in unserem gemeinsamen Studiengang Digital Technologies anbieten. Mit den zusätzlichen Digitalisierungsprofessuren können wir dieses Studienprogramm weiter ausbauen und ein gemeinsames Zentrum für Digital Technologies (DIGIT) für interdisziplinäre und anwendungsorientierte Forschung aufbauen.“

Seitens der Ostfalia hat Professor Gert Bikker, Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer, die Projektkoordinierung inne: „Mit dem Zuschlag der Digitalisierungsprofessuren können wir als Hochschule deutlich mehr der dringend nachgefragten Fachkräfte für die digitale Welt ausbilden und die Ausbildung noch breiter und interdisziplinärer aufstellen. Die zusätzlichen Professuren können zudem einen erheblichen Beitrag zur anwendungsbezogenen Forschung in diesem Feld leisten.“ Dass mit Informatik, Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Maschinenbau sowie Verkehr-Sport-Tourismus-Medien gleich fünf Ostfalia-Fakultäten am eingereichten Konzept beteiligt sind, zeige, wie wichtig gerade bei der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der Digitalisierung der fachübergreifende Austausch ist.

Verbunden mit dem Ziel der Fachkräftesicherung soll nun schrittweise neben dem bereits bestehenden Bachelorprogramm Digital Technologies ein Masterprogramm sowie ein Weiterbildungsmaster für Berufstätige entstehen. Zur Stärkung neuer Forschungserkenntnisse ist neben dem Ausbau des DIGIT unter anderem ein gemeinsames Promotionskolleg geplant, in welchem beispielsweise die Forschung zur künstlichen Intelligenz 2.0 vorangetrieben werden soll. Als dritter Schwerpunkt der Digitalisierungsstrategie ist neben Lehre und Forschung der Transfer neuer Erkenntnisse in die Praxis von Industrie, Wirtschaft und Verwaltung zu sehen. Das bewährte Modell der silverLabs – Digitalisierungslabore, die eine Schnittstelle zwischen Hochschulen, Unternehmen der Region sowie Verwaltung bilden – soll dazu weiter ausgebaut werden.

(Gemeinsame Pressemitteilung der Ostfalia Hochschule und der TU Clausthal)

 

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Zwei Personen arbeiten an einem ferngesteuerten Fahrzeug

Die neuen Digitalisierungsprofessuren kommen beispielsweise dem Studiengang "Digital Technologies" zugute. Foto: Kreutzmann