Digitalisierung der Materialforschung startet in Clausthal

Das Institut für Nichtmetallische Werkstoffe erhält eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über 420.000 Euro.

Im Rahmen der Initiative zur Digitalisierung der Materialforschung in Deutschland (MaterialDigital) hat das Institut für Nichtmetallische Werkstoffe (INW) der TU Clausthal den Zuschlag für ein BMBF-gefördertes Projekt erhalten. Das Verbundvorhaben „Datengetriebener Workflow für die beschleunigte Erforschung von Glas (GlasDigital)“ erstreckt sich über eine Laufzeit von drei Jahren. Weitere hochkarätige Kooperationspartner sind die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin, das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg und das Otto-Schott-Institut für Materialforschung (OSIM) der Friedrich-Schiller Universität in Jena.

Im Teilprojekt des INW, Abteilung Glas und Glastechnologie von Professor Joachim Deubener, mit dem Titel „Erforschung Bildanalyse und Analytik von Gläsern beim automatisierten Guss“ wird ein wesentlicher Beitrag zur Digitalisierung in der Hochdurchsatz-Glasentwicklung geliefert. Gegenstand des Projekts ist die Entwicklung einer „inline“-Sensorik sowie die Hochdurchsatzanalytik eines robotergestützten, vollautomatischen und intelligenten Expertensystems.

Besondere Herausforderungen ergeben sich aus der breiten Variabilität möglicher chemischer Zusammensetzungen, den zum Erschmelzen notwendigen hohen Prozesstemperaturen sowie der Erstellung geeigneter Schnittstellen zu künstlich-intelligenten Steuerungseinrichtungen. Durch den Einsatz robotischer Syntheseverfahren in Kombination mit selbstlernenden Maschinen sollen diese Probleme nachhaltig überwunden werden. Die Entwicklung neuartiger Gläser – zum Beispiel mit einer höheren mechanischen Festigkeit –  kann dann nicht nur erheblich beschleunigt, sondern auch mit sehr viel geringerem Aufwand durchgeführt werden.

Das Programm „Vom Material zur Innovation“ ist Teil der Hightech-Strategie des Bundesforschungsministeriums zur Förderung der Materialentwicklung in einem Umfang von 100 Millionen Euro jährlich. Projektträger für „GlasDigital“ ist die VDI Technologiezentrum GmbH.

 

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Roboterarm greift einen Tiegel auf

Glasforschung beginnt im Schmelzprozess, neuartige robotische Schmelzanlagen unterstützen die Hochdurchsatzentwicklung. In dem neuen Verbundprojekt geht es zum Beispiel auch darum, die Entwicklung von Gläsern mit einer höheren mechanischen Festigkeit zu beschleunigen. Foto: Fraunhofer ISC.