Der Einsatz von digitalen Medien macht flexibles Studieren möglich und unterstützt interaktive Lehr- und Lernmethoden sowie team- und länderübergreifende Zusammenarbeit, heißt es in dem umfassenden Bericht. Digitalisierung fördere das Lösen komplexer Probleme und die Arbeit in selbstorganisierten heterogenen Teams. Jörg Dräger, Geschäftsführer vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), machte die Dimension deutlich: „Digitalisierung führt zu einer pädagogischen, nicht nur technischen Revolution an den Hochschulen. Die Bedeutung der Lehre steigt, die Rolle der Lehrenden wandelt sich vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter, personalisiertes Lernen wird möglich. Digitalisierung betrifft die Hochschule als Ganzes.“
Um die Potenziale des digitalen Wandels auszuschöpfen, müssen Politik und Wissenschaft die notwendigen Bedingungen schaffen. An dieser Stelle möchten Professor Hanschke - auch als Vorsitzender des ELAN e.V. (E-Learning Academic Network Niedersachsen) - und Dr. Norbert Kleinefeld als ELAN-Geschäftsführer Überzeugungsarbeit leisten und das Thema in Niedersachsen dauerhaft voranbringen. „Die Prozesse der Etablierung von E-Learning und Digitalisierung gehen mit tiefgreifenden Veränderungen im Sinne der Organisationsentwicklung in den Hochschulen einher“, so Kleinefeld. „Die Produktion und Organisation digitaler Lehre wird arbeitsteilig organisiert: von Lehrenden, Mediendidaktikern und Programmierern. Für diese neuen Aufgaben müssen die Hochschulen vorbereitet und die Entscheidungsträger in Politik und Ministerien sensibilisiert werden“, sagte Professor Hanschke.
Ein Schritt in diese Richtung stellte bereits die Konferenz „Teaching Trends 2016“ dar, die Mitte November an der Technischen Universität Clausthal stattgefunden hat. Niedersachsens Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic zeigte sich für das Thema aufgeschlossen. Wissenschaft und Forschung seien wesentliche Mitgestalter des Transformationsprozesses von der automatisierten in die digitale Welt, teilte sie im Grußwort zur Tagung mit. Dabei dürfe E-Learning aber kein Selbstzweck sein, im Mittelpunkt müsse immer die sinnvolle Einbindung digitaler Instrumente in die akademische Lehre stehen.
Das Hochschulforum, das seinen Abschlussbericht in Berlin präsentierte, ist eine Initiative des Stifterverbandes mit dem CHE und der Hochschulrektorenkonferenz. Gefördert wurde das Forum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Als unabhängige nationale Plattform hat es drei Jahre lang mit mehr als 70 Experten zentrale Fragen zur Digitalisierung der Hochschulbildung und ihren Auswirkungen auf die Hochschullandschaft in Deutschland erörtert. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka kündigte bei der Abschlussveranstaltung an, das Hochschulforum eine zweite Periode lang zu fördern, um insbesondere Anreize zur institutionellen Verankerung der Digitalisierung an Hochschulen zu geben. Vor diesem Hintergrund ist deutlich geworden, dass sich Niedersachsen aufgrund der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit im ELAN e.V. als Pilotprojekt und Best-Practice-Beispiel qualifiziert hat.
Abschlussbericht Hochschulforum Digitalisierung
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