Es ist Freitag und der letzte Uni-Kurs für diese Woche ist vorbei. Für Amelie Köhler beginnt jetzt ein Rollentausch. Die 20-Jährige fährt in ihre Heimatstadt Einbeck, um übers Wochenende mit der Formation „Dream Team“ Rollkunstlauf zu trainieren. Montagmorgen dann wieder Ortswechsel: Seit dem Wintersemester 2019 ist Amelie eine der ersten, die den Studiengang Sportingenieurwesen an der Technischen Universität Clausthal studiert. „Es gibt diesen oder einen vergleichbaren Studiengang nur an sehr wenigen Unis und zudem wollte ich unbedingt in Niedersachsen bleiben“, sagt Amelie. In Niedersachsen möchte sie wegen ihres Hobbys bleiben.
Mehr als nur ein Hobby
Rollkunstlauf ist für Amelie Köhler mehr als nur ein Hobby. Schon seit neun Jahren geht die Einbeckerin ihrem Lieblingssport nach. Dabei war es immer ihr Traum, Mitglied des „Dream Team“, Deutschlands erfolgreichstem Rollkunstlauf-Team, zu werden. Vor drei Jahren ging dieser dann in Erfüllung, als sie die Chance erhielt ein Teil des Teams zu werden. „Für mich ist das Team durch die viele Zeit, die wir miteinander verbringen, zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden“, erzählt die 20-Jährige.
Gemeinsam mit dem Team, das aus insgesamt 20 Rollkunstläuferinnen aus ganz Niedersachsen besteht, gewann sie 2019 die Deutsche Meisterschaft, die Europameisterschaft und als Höhepunkt die Weltmeisterschaft in Barcelona. Nach der erfolgreichen Saison wurde das „Dream Team“ außerdem zu Niedersachsens Mannschaft des Jahres 2019 gewählt. Dabei hängten die Sportlerinnen bei der Abstimmung unter anderem die Damenmannschaft des Fußballvereins VfL Wolfsburg ab. In diesem Jahr wäre die Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Paraguay angetreten, um ihren Titel zu verteidigen, doch dann kam Corona.
Guter Einstieg ins Studium
Neben dem Rollkunstlauf hat sich Amelie schon früh für Technik und Handwerk interessiert. Dass sie irgendetwas mit Technik machen will, war ihr schon früh klar. Nachdem die Einbeckerin die Studienberatung besucht hatte, war sie sich sicher, was sie studieren möchte: Sportingenieurwesen. Diesen Studiengang gibt es erst seit dem Wintersemester 2019. „Ich war beim Sommerkolleg und habe an der Einführungswoche teilgenommen. Das hat mir enorm geholfen mich zurecht zu finden“, erinnert sich die Sportlerin. „Außerdem ist es ein starker Vorteil, dass man jeden aus dem Studiengang kennt. Es ist nicht so überfüllt wie an anderen Universitäten.“ An der TU Clausthal fühlt man sich bestens betreut. Nach dem Abschluss bieten sich vielfältige berufliche Perspektiven: In der Forschung für Sportartikelhersteller, als Prüfer für Sportgeräte, in Trainingszentren für Reha- und Leistungssport oder auch in der Prothetik.
Mit Prothesen anderen Menschen helfen
Besonders Spaß machen Amelie bisher die Fächer „Sportgeräte und Materialien“ und Anatomie. Der vielseitige Studiengang bietet mit seinen Modulen einen guten Einblick in spätere Forschungsgebiete, zum Beispiel der Prothetik. Mit dem Wissen zur Herstellung und Entwicklung von Prothesen möchte die 20-jährige später Menschen helfen können und so ihre Leidenschaft für Sport und Bewegung mit dem Berufsleben verknüpfen.
Weitere Bilder siehe auch Kampagne „Mein Leben an der Uni“
Kontakt:
TU Clausthal
Nadine Kaiser
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