Das Sonderpostwertzeichen – wie die Marke offiziell heißt – war nicht zu übersehen: Groß wie ein Poster und auf einer Staffelei platziert stand sie im Blickpunkt von mehr als 100 Gästen in der Aula Academica. Die Neugier war spürbar, als das Bundesfinanzministerium die Briefmarke zum Jubiläumsjahr der TU Clausthal in einem Festakt präsentierte. Daneben war im Foyer der Aula ein Postamt aufgebaut worden, das die Sondermarke einen Tag lang an Interessierte aus der Region samt einem Sonderstempel verkaufte. Einige klebten das Wertzeichen gleich auf eine Karte und ab ging die Post.
„Die Sonderbriefmarke ist nicht nur ein Stück Papier, sondern eine wertvolle Botschafterin unseres Jubiläumsjahres. Sie symbolisiert die Relevanz der TU Clausthal über geografische und zeitliche Grenzen hinweg und ehrt zugleich ihre Geschichte und ihre Leistungen“, betonte Dr.-Ing. Sylvia Schattauer, die Präsidentin der Hochschule. Das Motiv des Postwertzeichens verströme Energie, Modernität und Kreativität. „Und es symbolisiert ganzheitliches Denken in Kreisläufen. Am 250. Geburtstag der TU Clausthal würdigt es unsere Vergangenheit, indem es gerade auch den Fokus auf Gegenwart und Zukunft unserer Universität der Circular Economy richtet“, so die Präsidentin bei ihrer Begrüßung.
Sondermarke wurde 1,14 Millionen Mal gedruckt
Martin Chaudhuri, im Bundesministerium für Finanzen für die Sonderpostwertzeichen zuständig, erläuterte den Weg zu einer Sonderbriefmarke. Jährlich erreichen das Ministerium rund 500 Vorschläge. Nur jedem zehnten Antrag stimmt der Finanzminister zu. Anschließend werden sieben Grafiker gebeten, Entwürfe zu machen. Auch hier obliegt dem Finanzminister, beraten von einem Kunstbeirat, die Entscheidung. Die Clausthaler Sondermarke – mit 2,90 Euro ein Schwergericht unter den Postwertzeichen für Briefe bis zu 1000 Gramm – ist von Prof. Christopher Jung (Berlin) gestaltet worden. Chaudhuri zitierte den Kunstbeirat: „Der vierzeilig platzierte Text legt den Schwerpunkt auf die linke Markenhälfte und verweist durch die Schriftwahl, die klassizistische Didot-Schrift, auf die Gründungszeit der Universität um 1775. Eine Reihe von vier zahnrad- oder strahlenförmigen Symbolen ergänzt die vertikale Textinformation und kann als mehrfache Interpretation des Leitthemas Kreislaufwirtschaft verstanden werden.“ Insgesamt ist die Sondermarke 1,14 Millionen Mal gedruckt worden.
Ein Highlight des Festaktes bildete die Übergabe von Präsentalben mit der Marke an Personen, die sich um die TU Clausthal verdient gemacht haben. Eine solche Würdigung erhielt Prof. Ernst Schaumann. Er leitete die Universität von 2000 bis 2004 und sammelt leidenschaftlich Briefmarken. „Die TU hat die Sondermarke verdient, weil sie seit 250 Jahren mit der Zeit geht“, sagte Schaumann im Gespräch mit der aktuellen Präsidentin, die ebenfalls ein Album erhielt. Beispielsweise auch die Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch und Prof. Heike Schenk-Mathes, die die TU Clausthal ein Jahr lang geschäftsführend geleitet hatte, bekamen Präsentalben. Daneben wurde ein Dutzend weitere Personen ausgezeichnet.
Prof. Paffenholz hält Vortrag zu aktueller Forschung
Im folgenden Vortrag „Die Welt unter unseren Füßen“ schlug Prof. Jens-André Paffenholz (Institute of Geotechnology and Mineral Resources) den Bogen von der Herkunft der TU Clausthal, dem Bergbau, zu aktueller, nachhaltiger Forschung. Er stellte einen innovativen Laserscanner vor, mit dessen Hilfe historische Bergbaustrukturen vermessen und die Daten dann in ein virtuelles Modell digitalisiert werden.
Bevor sich die Gäste beim Get-Together über die neue Sonderbriefmarke austauschten, stimmte der Kammerchor der Universität das Steigerlied an.
Das neue Sonderpostwertzeichen „250 Jahre Technische Universität Clausthal“ ist in den Filialen der Post oder per Online-Bestellung erhältlich.
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