DFG verlängert Forschungsgruppe unter TU-Leitung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Fortführung der Forschungsgruppe „Multiskalen-Analyse komplexer Dreiphasensysteme“ beschlossen. Sprecher der Forschungsgruppe ist Professor Thomas Turek vom Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik der TU Clausthal.

Bundesweit sind elf solcher Verbünde in eine zweite Förderperiode übergegangen. Dass eine Forschergruppe unter Leitung der Harzer Universität steht, wertet das Präsidium der Hochschule als großen Erfolg. „Gerade vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Profilschärfung an der TU Clausthal ist die Fortführung der Forschungsgruppe ein wichtiges Zeichen, das die Zukunftsfähigkeit dieses Ansatzes unterstreicht. Mit ihrer Forschung hilft die Gruppe dabei, die Herausforderungen der Energiewende zu meistern“, kommentierte Präsident Professor Joachim Schachtner. In der zweiten Förderperiode erhält die Forschungsgruppe (FOR 2397) insgesamt rund 2,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von weiteren drei Jahren.

Schwerpunkt der Forschungsgruppe ist die Aufklärung von Prozessen in so genannten Gasdiffusionselektroden. Diese komplexen Funktionsmaterialien werden in verschiedenen technisch bedeutsamen elektrochemischen Prozessen wie Brennstoffzellen, Metall-Luft-Batterien und Elektrolyseverfahren eingesetzt. Wesentliches Ziel der Forschungsgruppe ist es, die komplexe Interaktion von Reaktions- und Transportprozessen in Gasdiffusionselektroden und den Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Elektroden erstmals quantitativ zu beschreiben.

Die Schwerpunkte der Forschung in der ersten Phase lagen in der Untersuchung der Kinetik der Sauerstoff-Reduktion an Silber-Katalysatoren und in der Beschreibung des Eindringens eines flüssigen Elektrolyten in das aus hydrophilen und hydrophoben Bestandteilen aufgebaute Porensystem. Dieses Thema wird auch in der zweiten Phase mit neuen experimentellen Aufbauten und theoretischen Ansätzen untersucht. Darüber hinaus soll als weitere Anwendung die elektrochemische Umsetzung von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff betrachtet werden. Dieser neuartige elektrochemische Prozess wird gegenwärtig intensiv als Möglichkeit zur Nutzung von CO2 als Rohstoff in der chemischen Industrie diskutiert.

Deutschlandweit sind darüber hinaus sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen an dem Projekt beteiligt. Dazu gehören Ingo Manke vom Helmholtz-Zentrum Berlin, Ulrich Nieken von der Universität Stuttgart, Christina Roth von der Universität Bayreuth, Wolfgang Schuhmann von der Ruhr-Universität Bochum und Tanja Vidaković-Koch vom Max-Planck-Institut für Dynamik Komplexer Technischer Systeme in Magdeburg. Geleitet und koordiniert wird die Gruppe von Thomas Turek (TU Clausthal, Sprecher) und Ulrike Krewer (TU Braunschweig, stellvertretende Sprecherin).

 

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Thomas Turek
Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik
TU Clausthal
Telefon: +49 5323 72-2184
E-mail: turek@icvt.tu-clausthal.de

 

Personen stehen auf einer Treppe vor einem Gebäudeeingang

Sprecher der Forschungsgruppe „Multiskalen-Analyse komplexer Dreiphasensysteme“ ist Professor Thomas Turek von der TU Clausthal (1. Reihe, Mitte). Foto: FOR 2397