TU-Präsident Brandt berichtet: „Zusammen mit dem Dekan, dem Prodekan und Institutsleitern der Fakultät für Bergbau und Metallurgie in Mitrovica haben wir am zweiten Tag der Reise intensiv über Formen der Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der schwierigen politischen Lage im Kosovo im allgemeinen und der Fakultät in Mitrovica im besonderen diskutiert.“ In der mittelgroßen Stadt Mitrovica fand während des Kosovo-Krieges vom März bis zum Juni 1999 eine „ethnische Säuberung“ statt, in deren Folge die Stadt getrennt wurde: Im Südteil leben heute etwa 65 000 Albaner und im Nordteil rund
13 500 Serben. Erst im März 2004 gab es erneut Unruhen, bei denen Häuser der serbischen Minderheit in Brand gesteckt oder geplündert wurden.
„Die wissenschaftlichen Einrichtungen der Fakultät für Bergbau und Metallurgie verteilen sich über beide Hälften der Stadt“, sagt Brandt. „Wie man uns berichtete, seien besonders die forschungsrelevanten Einrichtungen und Werkstätten nicht für den wissenschaftlichen Betrieb zugänglich.“ Die zuständigen Experten der kosovarischen Universität seien nun aufgefordert, einen Katalog möglicher Forschungsfragen zusammenzustellen, bei deren Bearbeitung die Wissenschaftler des Clausthaler Bergbauinstituts um Professor Dr. Oliver Langefeld helfen könnten. Bereits im Herbst sei ein Fachkolloquium in Clausthal zu diesen Fragen vorstellbar, so der TU-Präsident. „Das Ziel ist, den kosovarischen Kollegen den Anschluss an die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft zu erleichtern. Insofern leisten wir, zusammen mit der Universität Hannover, die in einem anderen Bereich bereits erfolgreich mit der TU Pristina zusammenarbeitet, wissenschaftliche Wiederaufbauhilfe.“
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