Begrüßt von der Leiterin des Instituts für Metallurgie, Prof. Babette Tonn, machte Schulz seiner einstigen Alma Mater vor 250 Tagungsgästen ein großes Kompliment: „Die schönste Zeit im Leben war die meines Studiums und der Promotion in Clausthal.“ Der Stahl-Experte, der seit 44 Jahren mit einer Clausthal-Zellerfelderin verheiratet ist, ist Honorarprofessor an der TU und engagierte sich jahrelang im Verein von Freunden sowie im Hochschulrat der Uni.
Den Platz im Hochschulrat hat inzwischen ein anderer DAX-Vorstand übernommen, der wie Schulz in Clausthal einst Eisenhüttenkunde studierte: Jürgen Großmann. Der RWE-Chef und Gesellschafter der Georgsmarienhütte Holding GmbH erzählte am Rande seines Fachvortrags „Kein Stahl ohne Energie - keine Energie ohne Stahl“ Anekdoten aus Studientagen - so habe er etwa in seiner Clausthaler Zeit auch einen Jagdschein gemacht. Der Universität sicherte er weiter Unterstützung zu.
Wanka: TU Clausthal hat anerkannten Namen
Sich für die TU Clausthal einzusetzen, versprach auch Johanna Wanka, beispielsweise um die Studierendenzahlen weiter zu steigern. „Damit eine kleine Universität wie Clausthal langfristig Bestand hat“, sagte die Wissenschaftsministerin, „muss sie sich in geeigneter Weise spezialisieren und in diesen Bereichen national und international gut sein.“ Gerade für die TU, die laut Wanka in Fachkreisen einen anerkannten Namen hat, bedeute der Verbund der Niedersächsischen Technischen Hochschule eine große Chance. Ebenso erhöhe die im Sommer zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannte Oberharzer Wasserwirtschaft, eines der weltweit größten und bedeutendsten montanhistorischen Wasserwirtschaftssysteme, die Attraktivität des Universitätsstandortes.
In ihrer Entwicklung habe die Hochschule auch alten Themen treu bleiben können, berichtete TU-Präsident Prof. Thomas Hanschke, „mit Energie und Rohstoffen sind wir gut aufgestellt“. Die Zukunftsfähigkeit von Clausthaler Forschung und Lehre unterstrichen die anderen Redner ebenso. So bekräftigte Schulz, dass bei allem Bemühen um Ressourceneffizienz Stahl auch künftig der zentrale Werkstoff bleiben werde. Großmann bemerkte, auf dem Weg in die neue Energiezukunft und beim Erforschen innovativer Werkstoffe werde auch die TU Clausthal ihre Aufgabe haben. Und Ministerin Wanka nannte die Werkstoffwissenschaft ein sehr spannendes Fach. Es müsse nur noch mehr für Ingenieurstudiengänge geworben werden.
Heilige Barbara als Geschenk
Als Dank für ihre Beiträge durften alle vier Vortragenden die Clausthaler Aula in Damenbegleitung verlassen. Prof. Tonn hatte ihnen einen 50 Zentimeter großen Metallguss der „heiligen Barbara“ übergeben. Die „heilige Barbara“ ist die Schutzpatronin der Berg- und Eisenhüttenleute.
Fortgesetzt wurde das gut organisierte Kolloquium mit Fachvorträgen zu den am Institut vertretenen Bereichen Prozessmetallurgie, Werkstoffumformung, Thermochemie, Mikrokinetik und Gießereitechnik. Ein zünftiger Metallurgenabend und Besichtigungen rundeten das Programm der zweitägigen Veranstaltung ab. Fazit: Nicht nur Studierende, auch Alumni fühlen sich wohl an der TU Clausthal.
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