„Mal etwas anderes als Unterricht in der Klasse“, „Technik kann ja interessant sein“ und „jetzt weiß ich, wie so ein Institut von innen aussieht“: Die Kommentare der zehnjährigen Mädchen und Jungen zur „Schüler-Uni“ an der TU Clausthal fielen vielversprechend aus. „Im Sachunterricht hatten wir gerade das Thema Niedersachsen und sind dabei auch auf die Automobil- und Stahlindustrie zu sprechen gekommen. Da passte diese kindgerechte Einführung in die Werkstoffkunde natürlich optimal“, sagte Klassenlehrer Alexander Schenk. Außerdem habe der Schuldezernent angeregt, Aktivitäten in den MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu fördern. In Zukunft könnten weitere Klassen aus der Region, deren Schülerinnen und Schüler Naturwissenschaft und Technik am Beispiel von Materialien kennen lernen wollen, das Angebot des Clausthaler Instituts aufgreifen.
Anhand von Versuchen lernten die Kinder etwas über Stoffe und Werkstoffe. So lässt sich ein Gummibärchen per Hammerschlag zwar nicht zerteilen; wird das Gummibärchen aber mit flüssigem Stickstoff eingefroren, zerspringt es nach dem Hammerschlag wie Glas. Die Elastizität eines Werkstoffes hängt also von der Temperatur ab. Außerdem erfuhren die Kinder, welche immensen Fortschritte in der Entwicklung von Werkstoffen gemacht werden. Stabil und gleichzeitig leicht zu bauen, ist längst kein Widerspruch mehr. „Würde man den Eiffelturm, der gut 125 Jahre alt ist, heute mit modernem Leichtbaustahl errichten, ließe sich das Gewicht auf ein Drittel des Originals verringern“, berichtete Sabine Friederichs.
Die Technische Mitarbeiterin am Institut für Schweißtechnik hatte die Idee, die Klasse einzuladen. Auszubildende und weitere Institutsmitarbeiter unterstützten sie bei der „Schüler-Uni“. Nachdem die Kinder mehrere Versuche durchgeführt und einen Hochleistungsprüfstand bestaunt hatten, ließen sie sich ein Raster-Elektronenmikroskop zeigen. „Was, das Mikroskop füllt einen ganzen Raum aus?“, wunderte sich ein Grundschüler über die Größe der Apparaturen. Anschließend schaute sich die Klasse einen Zuckerbrocken unter der „Riesenlupe“ an, und zwar bis zu 10 000-fach vergrößert.
Fazit: Die Grundschüler zeigten viel Interesse an der kleinen Einführung in die Werkstoffkunde. „Ich hatte sogar den Eindruck, die Zehnjährigen sind offener für Neues als es Jugendliche manchmal sind“, sagte Frau Friederichs. Den Schülern gab sie neben einer kleinen Materialprobe noch mit auf den Heimweg: „In zehn Jahren könnt ihr als Studierende wiederkommen.“
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